UNTERM STRICH

Monika Grütters, designierte Vorsitzende des Bundestags-Kulturausschusses und Mitglied der CDU, rechnet in den kommenden Jahren nicht mit steigenden Kulturetats. In einem Interview mit der Zeitung Die Welt sagte Grütters, dass man froh sein könne, wenn nicht gekürzt werde. Zugleich gab sie zu bedenken: „Es ist ein Irrglaube, dass man mit Kürzungen im Kulturbereich einen Haushalt sanieren kann.“ Dass Kultur als Staatsziel in der Verfassung verankert werde, hält sie nicht für wahrscheinlich. Sie wolle das nicht gegen ihre Fraktion vorantreiben. Kritik an einer möglicherweise zu einseitigen parteipolitischen Ausrichtung – auch der Kulturstaatsminister Bernd Neumann gehört der CDU an – wies Grütters zurück: Es sei nicht ihre Aufgabe, „die Regierungspolitik abzunicken“.

Ehrung für Amitai Etzioni (Foto): Der US-amerikanische Soziologe erhält den Meister-Eckhart-Preis. Etzioni wurde 1929 als Werner Falk in Köln, wo der Preis verliehen wird, geboren und floh in den 30er-Jahren vor den Nazis nach Palästina. Der Professor der George-Washington-Universität trete in seinem Lebenswerk unbeirrbar für Moral und Ethik in Politik und Gesellschaft ein, erklärte die Identity Foundation, die den Preis vergibt. Etzioni ist vor allem für seine gegenüber Kapitalismus und Liberalismus kritischen Theorien bekannt. Die Laudatio auf Etzioni, der den mit 50.000 Euro dotierten Preis am 9. Dezember erhält, wird der Philosoph Axel Honneth halten. Bisherige Preisträger waren der Philosoph Richard Rorty und der vor kurzem verstorbene Ethnologe Claude Lévi-Strauss.

Vor knapp 100 Jahren hat der Bauhaus-Architekt Walter Gropius im niedersächsischen Alfeld an der Leine das Fagus-Werk entworfen. Noch heute ist das Werk in Betrieb, es werden dort unter anderem Schuhleisten hergestellt, und nun hat es gute Chancen, zum Weltkulturerbe zu werden. Dem Unesco-Welterbezentrum in Paris wurde ein entsprechender Nominierungsantrag vorgelegt.