Die Spur führte in den Heisenhof

Das Neonazi-Zentrum bei Dörverden bekam gestern Besuch von der Polizei, die eine Schreckschusspistole sicher stellte

Gestern Morgen hat die Polizei das Neonazi-Zentrum Heisenhof bei Dörverden durchsucht. Hintergrund ist eine Auseinandersetzung zwischen Neonazis und Migranten am 24. September, bei der Schüsse fielen. Ein Zeuge hatte damals beobachtet, dass nach den Schüssen einer der Neonazis in sein Fahrzeug stieg und fortraste. Das Opfer, ein ausländischer Jugendlicher, blieb unverletzt.

Die Beschreibung des Fahrzeugs führte die Polizei auf die Spur von Malte B., der im so genannten „Offiziersheim“ des Heisenhofs wohnt. Bei der Durchsuchung des Anwesens, das der Neonazianwalt Jürgen Rieger verwaltet, stellten die Beamten eine Schreckschusspistole sicher. Ein Behördensprecher bestätigte, es sei „die Waffe, mit der geschossen wurde“.

Am vergangenen Samstag hatte die NPD noch versucht, in dem kleinen Ort Sympathien zu gewinnen. Gegen „Ausländergewalt“ waren an die 50 Rechte aufmarschiert. „Lasst uns in Ruhe“, riefen einige Anwohner aus ihren Gärten. Über 200 Menschen aus der Region Verden waren zur Gegendemonstration gekommen. AS