Kirche will Geld ohne Glauben

Hannover epd ■ Eine zusätzliche Kirchensteuer will die katholische Kirche in Niedersachsen und Bremen zum 1. Januar 2006 einführen. Mit dem „besonderen Kirchgeld“ für Partner in „glaubensverschiedener Ehe“ könnten rund 3,5 Millionen Euro jährlich mehr eingenommen werden, sagte Prälat Felix Bernard, Leiter des Katholischen Büros Niedersachsen. Bis zu 32.000 Ehepaare in den Bistümern Hildesheim und Osnabrück sowie im Offizialatsbezirk Oldenburg seien künftig davon betroffen. Die Abgabe betreffe Eheleute, deren Hauptverdiener entweder keiner Kirche angehört oder einer Glaubensgemeinschaft, die keine Steuer erhebt. Dabei ist der nicht oder geringfügig verdienende Partner Mitglied der katholischen Kirche. Diese Paare müssen ab einem gemeinsamen Einkommen von mehr als 30.000 Euro künftig zwischen 96 und 3.600 Euro im Jahr an die Kirche zahlen. Ehen zwischen evangelischen und katholischen Partnern würden nicht zusätzlich besteuert, so Bernard. Die katholische Kirche benötige eine „verlässliche Finanzierung“, sagte der Prälat. Sparmaßnahmen allein reichten nicht mehr aus. Die evangelischen Landeskirchen in Niedersachsen erheben ein besonderes Kirchgeld bereits seit 1999.