Ja zu Multikulti

Polizei will mit Training für Jugendliche nichtdeutscher Herkunft Chancen für den Polizeidienst verbessern

Eine multiethnische Metropole wie Berlin müsse sich auch in der Personalzusammensetzung bei der Polizei widerspiegeln, sagt Dieter Glietsch, Polizeipräsident des Landes Berlin. Um Jugendliche mit Migrationshintergrund für den Polizeidienst zu gewinnen, unterstützt er deshalb zusammen mit dem Türkischen Bund Berlin-Brandenburg eine von der Agentur für Arbeit finanzierte Trainingsmaßnahme.

Ab Montag werden 24 türkisch-stämmige Jugendliche ein zehnwöchiges Trainings absolvieren, das sie auf die Einstellungstests für den Polizeidienst vorbereiten soll. Auf dem Programm stehen EDV-, Mathematik-, Deutsch- und auch Türkischkurse sowie Berufs- und Sozialkunde. Darüber hinaus werden Exkursionen bei Polizeistationen angeboten, um Einblicke in die alltägliche Arbeit zu gewinnen.

„Die Teilnehmer erhalten damit das Rüstzeug, mit realistischen Chancen in das Bewerbungsverfahren zu gehen“, sagt Glietsch. Das Ziel: Von den 200 zur Verfügung stehenden Ausbildungsplätzen 2006 sollen mindestens 10 Prozent an Jugendliche mit Migrationshintergrund vergeben werden. Die zukünftigen Kollegen könnten eine neutrale Rolle bei der Konfliktlösung mit anderen Kulturen einnehmen und damit das Vertrauen in die Polizei stärken.

Bereits vor zwei Jahren führte man zusammen mit dem Türkischen Bund eine solche Maßnahme durch. Aufgrund der schwierigen Haushaltslage wurde damals jedoch keine Einstellung der Bewerber vorgenommen. Das soll sich nun ändern. AM