Das HSV-Trainerquartett

Während der Winterpause der Regionalliga Nord stellt die taz an dieser Stelle Fanartikel vor, die es noch nicht gibt, aber dringend geben sollte. Heute: Ein Trainerquartett vom Hamburger SV.

Die Marketing-Abteilung des HSV hat in den letzten Jahren mit Hochdruck daran gearbeitet, endlich die 32 Karten für ihr von langer Hand geplantes Trainerquartett zusammenzubekommen. Kommt der Bundesliga-Dino bei der Zahl aller Bundesliga-Trainer seit 1963 nur auf einen enttäuschenden Mittelplatz, so hat er in den letzten Jahren deutlich aufgeholt und rangiert in der Zehnjahresbilanz auf Platz zwei – nur geschlagen von den Schalkern, die den Atem der Hamburger Verfolger so im Nacken spüren, dass sie sich gestern mit der Entlassung von Huub Stevens erst einmal wieder Luft im Titelrennen verschafft haben.

Thorsten Fink, der als erster HSV-Trainer seit langem trotz dem 0:3 in Leverkusen ruhige Weihnachten feiern darf, kann aufgrund fehlender abschließender Leistungsdaten natürlich noch nicht ins Quartett aufgenommen werden. Falls er aber doch kurzfristig Bayern-Trainer wird, würde für ihn wahrscheinlich Felix Magath rausfliegen, da er dann Top-Kandidat für die Nachfolge auf dem Trainerstuhl wäre.

Das wäre schade für das Spiel, überzeugt die Magath-Karte doch durch Höchstwerte bei „Kalorienverbrauch pro Trainingseinheit (10.000 kcal)“ und „Angstschweiß pro Mannschaftssitzung“ (zehn Liter). Magaths Ausfall würde andererseits den Wert anderer Karten steigern, etwa in den Kategorien „Am häufigsten ,Den Bock umstoßen‘-Sagen“ (Thomas Doll, 5.366 mal) und „Beliebtheit bei den Spielern“ (Bruno Labbadia, außergewöhnlich beliebt). Mit zwei Topwerten ist Sportdirektor Frank Arnesen vertreten: „Siegquote“ (100 Prozent) und „wenigste Spiele“ (eins).

Ein schönes Weihnachtsgeschenk für alle HSV-Fans, die den Überblick verloren haben.  RLO