KOMMENTAR: UTA GENSICHEN ÜBER DIE SHIRTS DER JUNGEN UNION
: Christlich, sexistisch, peinlich

Merkel mimt die Durchstarterin – die JU druckt lieber heiße Girls auf ihre T-Shirts

Der peinliche Internet-Auftritt der Jungen Union im ostfriesischen Wittmund beweist, dass Geschlechtergerechtigkeit noch lange nicht hergestellt ist, nur weil man als Partei die Bundeskanzlerin stellt. Oben hui, unten pfui: Während Frau Merkel die Vorzeige-Durchstarterin mimt, druckt die jugendliche Basis lieber heiße Girls und dreckige Witze auf ihre T-Shirts. Damit fügen die Nachwuchspolitiker der CDU einen immensen Schaden zu.

Natürlich, blütenweiß sind die Westen der JU-Verbände im Norden schon lange nicht mehr. So sind Meldungen über vereinzelte Kontakte zur rechtsextremen Szene im Gedächtnis der Öffentlichkeit hängengeblieben. Mit sexistischen Slogans wie „Wir gehen tiefer“ hat die Junge Union in Wittmund ihrer Mutterpartei ein weiteres Imageproblem beschert. Die CDU muss endlich reagieren und ihren Jungspunden stärker auf die Finger klopfen.

Denn christlich-soziale Werte sind mit Frauenverachtung und rechtem Gedankengut nicht vereinbar. Dass der niedersächsische Landeschef McAllister von dem Internetshop nicht gewusst haben will, zeigt außerdem, wie lang die Leine ist, an der die Junge Union hängt. Erst die SPD-Fraktion machte ihren politischen Gegner auf die Homepage aufmerksam – und badet sich nun in Genugtuung. Der Schaden für die CDU ist damit in doppelter Hinsicht perfekt.

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