EU-Kommission entscheidet über Glyphosat

Pestizid Die EU-Staaten haben wieder ohne Ergebnis über den Unkrautvernichter abgestimmt

BRÜSSEL afp/taz | Die Zukunft des unter Krebsverdacht stehenden Pflanzenschutzmittels Glyphosat in Europa liegt jetzt allein in der Hand der EU-Kommission. Die Mitgliedstaaten erreichten am Freitag auch im Berufungsausschuss nicht die nötige qualifizierte Mehrheit für den Kommissionsvorschlag, die Zulassung um bis zu eineinhalb Jahre zu verlängern.

Damit wird die Abstimmung als „ohne Meinung“ gewertet. Laut EU-Verfahren muss die Kommission jetzt allein entscheiden. Die Behörde teilte mit, dass die Kommissare am kommenden Montag die nächsten Schritte besprechen würden. Die aktuelle Zulassung von Glyphosat läuft am Donnerstag aus.

Gegen den Kommissionsvorschlag stimmten nach Angaben aus EU-Kreisen Frankreich und Malta, neben Deutschland enthielten sich noch Italien, Portugal, Österreich, Luxemburg, Bulgarien und Griechenland.

Der Grünen-Bundestagsabgeordnete Harald Ebner hofft auf „den Mut“ der EU-Kommission, die Zulassung einfach auslaufen zu lassen. „Klagen der Glyphosat-Hersteller dagegen wären möglich – es wäre den Menschen aber kaum zu vermitteln und würde die EU-Verdrossenheit weiter befördern“, teilte Ebner mit.