Dämpfer, aber kein Denkzettel für Albig

Landtagswahl Der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Torsten Albig wurde zwar zum Direktkandidaten der SPD in Kiel-Nord gewählt, allerdings nur mit rund 63 Prozent der Stimmen seiner Parteifreunde

Der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Torsten Albig (SPD) ist am Sonnabend zwar zum Direktkandidaten der SPD für die Landtagswahl 2017 im Wahlkreis Kiel-Nord gewählt worden, das Ergebnis war für den Politiker trotzdem ein Dämpfer. Bei der Mitgliederversammlung erhielt er nur 100 von 160 abgegebenen Stimmen. Albigs Gegenkandidatin Gesine Stück, die von den in Kiel relativ starken Jusos unterstützt wurde, holte die restlichen 60 Stimmen.

„Es ist ein ehrliches Ergebnis“, sagte Albig nach der Wahl. Von einem Denkzettel wollte er nicht sprechen. Stück sei eine starke Mitbewerberin gewesen. Sie sei erfahren und seit Langem in Kiel. Das Ergebnis zeige, dass die SPD gute Frauen und Männer habe. Am Ende wisse die Partei aber, wenn der Ministerpräsident antrete, sei er auch zu unterstützen, sagte Albig. „Und das tut sie mit breiter Mehrheit.“

Landesparteichef Ralf Stegner gratulierte Albig auf Twitter zum Direktmandat: „Herzlichen Glückwunsch an den Direktkandidaten der SPD im Wahlkreis Kiel-Nord Torsten Albig! Jetzt Landtagswahl 2017 für die SPD gewinnen!“

Seine Konkurrentin um das Direktmandat sagte, auch wenn sie nicht gewonnen habe, sei es für sie ein gutes Ergebnis. Natürlich werde sie den Ministerpräsidenten nun im weiteren Wahlkampf unterstützen, sagte Stück. „Wir sind alle in einer Partei und wir wollen das Gleiche.“ Die SPD solle den Wahlkreis Kiel-Nord und vor allem die Landtagswahl gewinnen.

Albig selbst habe bei der Mitgliederversammlung auf drohende Probleme im Wahlkampf hingewiesen, berichtet der NDR. Der Partei stünde der härteste Mobilisierungswahlkampf seit Langem bevor.

Der Ministerpräsident soll die SPD als Spitzenkandidat in die Wahl am 7. Mai 2017 führen. Die Aufstellung ihrer Direktkandidaten wollen die Sozialdemokraten bis Mitte November abschließen. (dpa)