Das Wetter: Nach dem Hackepeter
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Hackepeter war Alwin Weingrubers Lieblingsgericht. Er aß es morgens, er aß es mittags, er aß es abends und konnte doch nie genug davon bekommen. Manchmal stand er zu später Stunde auf, ging zum Hackepeterschrank und gönnte sich ein, zwei Löffel auf die Schnelle im Dunkeln. Eines Nachts aber kam Alwin schlaftrunken vom Weg ab und öffnete die falsche Tür. Der spitze Schrei, den Hiltrud Ahrensfeld ihm entgegenschmetterte, ließ ihn augenblicklich in Ohnmacht fallen. Die Rüschen eines melbafarbenen Pyjamas waren das Letzte und das Erste, was Alwin vor Augen hatte. Unter Aufbietung schier übermenschlicher Kräfte musste ihn Hiltrud auf das pfirsichförmige Sofa verbracht haben. Und so gelangten beide Nachbarn in der brodelnden Finsternis an eine Abkürzung, die das Leben gern nimmt, wenn es zwei in eine gemeinsame Zukunft führen möchte. Nur den Hackepeter musste sich Alwin, dem die Mettreste immerzu in den Mundwinkeln oder in den langen Wimpern hingen, auf Wunsch Hiltruds abschminken.