Die acht Intendanten

Saladin Schmitt (1919-1949)Er begründete den überregionalen Ruf des Theaters. Er wurde als Intendant 1949 abgelöst, als er seinen früheren Chefdramaturgen Walter Thomas wieder einstellen wollte, der wegen einer nationalsozialistischen Vergangenheit als umstritten galt.Hans Schalla (-1972)Wandte sich zeitgenössischen Autoren wie Berthold Brecht zu. Machte das Schauspielhaus zu einer internationalen Bühne. Schon damals war Tana Schanzara am Haus engagiert.Peter Zadek (-1979)Fegte mit Falladas „Kleiner Mann was nun“ den letzten Mief aus dem Theater. Der junge Ulrich Wildgruber wurde unter seiner Intendanz wie auch Hannelore Hoger, Rosel Zech oder Christine Kaufmann zum Schauspielstar.Claus Peymann (-1986)Die so genannte Hoch-Zeit in Bochum. Uraufführungen zeitgenössischer Autoren wie Thomas Bernhard, Peter Handke oder Elfriede Jelinek. Ein tolles Ensemble und Beifall von Publikum und Kritik gleichermaßen.Frank-Patrick Steckel (-1995)Er prägte ein politisches, nicht so effektvolles Theater. Als seine Zuschauerzahlen sanken (“Wer sagt, das ein leeres Theater schlechtes Theater ist“, so Steckel) suchte die Stadt nach frischem Blut und fand unter Mithilfe des jetzigen RuhrTriennalechefs Jürgen Flimm:Leander Haußmann (-2000)Spaßtheater. Dieses überzogene Medien-Schlagwort brach dem wilden Regisseur am Ende das Genick. Aber fünf Jahre konnte er lautes Zeitgeist-Theater mit einem tollen Ensemble machen. Matthias Hartmann (-2005)Er wurde geholt, um die Auslastungszahlen zu heben, was ihm auch eindrucksvoll gelang. Er liebte Uraufführungen und medienwirksame Hauptdarsteller wie Harald Schmidt oder Otto Sander. Hartmann brach am Schauspielhaus den bisherigen Rekord an verkauften Abonnements, den noch Peymann hielt.Elmar Goerden (2005-?)Er war Oberspielleiter am Residenztheater in München. Muss sich in den nächsten Jahren hoffentlich nicht an Hartmanns Zahlenwerk messen lassen. PEL