DIE WERBEPAUSE
: Lost in Navigation

Sie mögen einander nicht, aber sie können auch nicht voneinander lassen. Apple und Google – beide Mitglieder im Club der Fab Four, der vier marktbeherrschenden Computer- und Internetkonzerne. Apple ist zuständig fürs Gestalten: schöne Telefone, minimalistische Computer, flache Dinger zum Musikhören. Google ist zuständig fürs Finden: eine übermächtige Suchmaschine, ein omnipräsenter Kartendienst. Ebenjener, Google Maps, war auch immer auf Apples iPhones zu finden. Sehr zum Ärger des langjährigen Firmengurus Steve Jobs, der den missliebigen Konkurrenten gern aus seinen Handschmeichlern verbannt hätte.

Das schaffte allerdings erst sein Nachfolger Tim Cook, der im Herbst dieses Jahres Apples eigenen Kartendienst vorstellte und den des Konkurrenten abschoss. Allerdings nur für kurze Zeit. Denn leider waren Apples Landkarten weder schön, noch konnte man mit ihnen etwas finden: Städte verschwanden im Pixel-Nebel, Landschaften lagen im nostalgischen Schwarz-Weiß-Look da, und die Suche nach Adressen unterlag den wechselhaften Prinzipien des Glücks. Apples Kunden ärgerten sich so lange, bis Chef Cook um Entschuldigung bat und sich anschickte, die Konkurrenz zurückzuholen.

Die Schadenfreude war schon damals groß, Apple-Konkurrent Motorola schmähte die Apples in einer Anzeige als #iLost. Die oben abgebildete aktuelle Anzeige von Google lässt an Deutlichkeit ebenfalls nichts zu wünschen übrig. Seit zwei Tagen gibt es Google Maps nun auch für Apples neues Betriebssystem iOS 6. Seither wurde es 10 Millionen Mal heruntergeladen. Gar nicht so viel bei laut Apple 200 Millionen Nutzern von iOS 6. Hauptsache wiedervereint. DAS