Gauck geht – wer kommt?

Die taz präsentiert vier KandidatInnen für das höchste Amt im Staat, die für ein weltoffenes und soziales Deutschland einstehen könnten

Friedrich Schorlemmer

Der Sozialdemokrat kann Bürgerrechte

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Sicher, es spricht einiges gegen Friedrich Schorlemmer. Er ist keine Frau. Und muss es denn schon wieder ein Theologe sein? Ansonsten jedoch wäre der 72-jährige Sozialdemokrat geradezu prädestiniert, zur Bundespräsidentenwahl anzutreten. Nicht nur, dass er als klug und integer gilt: vor allem dürfte er mit seiner ausgleichenden Art wohl der einzige waschechte DDR-Bürgerrechtler sein, an dem sogar die Linkspartei Gefallen findet. Erst im vergangenen Jahr veröffentlichte der Friedenspfarrer ein Buch gemeinsam mit Gregor Gysi. Dass Schorlemmer zudem ein guter Redner ist, bewies er zuletzt als Trauerredner beim Staatsakt zu Ehren von Hans-Dietrich Genscher. Der Vorsitzende des Willy-Brandt-Kreises wäre also ein optimaler SPD-Kandidat. Pascal Beucker