Neu im Kino

„Miss Hokusai“ Foto: AV Visionen GmbH

Fischerboote zwischen Bergen von Wellen, weiße Gischt. Bilder wie Katsushika Hokusais „Die große Welle vor Kanagawa“ versetzten Mitte des 19. Jahrhunderts Europa in Staunen. Hara Keiichis Anime „Miss Hokusai“ versetzt uns ins Japan dieser Zeit am Beginn der Industrie- und Imperialmacht Japans und erzählt die Geschichte einer Tochter Hokusais. Wenig ist bekannt über das Leben der Katsushika Ōi, die im Film O-Ei heißt. Vater und Tochter bilden gemeinsam mit dem Maler Zenjiro eine ganz dem künstlerischen Leben gewidmete verblüffend freie Lebensgemeinschaft. Während O-Ei dem Vater rauchend beim Malen zuschaut, erklärt ihre Stimme aus dem Off: „Wir kochen nicht, wir putzen nicht. Wenn es uns zu dreckig wird, ziehen wir um.“ Haras Film erzählt nicht einfach nur die Geschichte einer jungen Künstlerin, die über ihren Tod hinaus im Schatten ihres Vaters steht: Er verwebt diese Geschichte mit Episoden der Naturerfahrung, Traumsequenzen und Halluzinationen und betört mit der ganzen Schönheit klassischer handgezeichneter Animation, die nebenbei den 3-D-Animationsfilmen eine Lektion erteilt. In 7 Kinos