Student verurteilt

VERFAHRENWeil er 40-mal auf linkes Wohnprojekt schoss, muss ein 22-Jähriger eine Geldstrafe zahlen

Die Angriffe auf Verbindungen und deren Mitglieder in Göttingen häufen sich

Ein Student ist in Göttingen zu 1.800 Euro Geldstrafe verurteilt worden, weil er mit einer Druckluftwaffe aus einem Verbindungshaus dutzendfach auf ein linkes Wohnprojekt feuerte. Verletzt wurde dabei niemand. Das Amtsgericht in Göttingen sah es am Mittwoch aber als erwiesen an, dass der 22-jährige, angehende Volkswirt sich der versuchten gefährlichen Körperverletzung schuldig gemacht hatte. Das Gericht folgte mit seinem Urteil dem Antrag der Staatsanwaltschaft, die Verteidigung hatte eine Geldstrafe zur Bewährung beantragt.

Der Student wohnte nach eigenen Angaben als Gast im Haus einer studentischen Verbindung. Am 19. Juli 2015 feuerte er dann mit seiner einem Sturmgewehr nachempfundenen Druckluftwaffe auf das von linken Studenten bewohnte Gebäude auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Dabei habe er etwa 40 Schüsse abgegeben, sagte der 22-Jährige. Ein konkretes Motiv für seine Tat konnte er nicht nennen.

Zum Glück sei zwar niemand verletzt worden, sagte der Staatsanwalt. Der Student habe mit den Schüssen aber den ewig schwelenden Konflikt zwischen Burschenschaften und Linken in Göttingen weiter angeheizt.

In der südniedersächsischen Universitätsstadt kommt es seit Monaten immer wieder zu Übergriffen auf Verbindungen und deren Mitglieder. Die Polizei richtete gar eine Sonderermittlungsgruppe ein deswegen. Zuletzt waren Verbindungsstudenten in zwei Fällen auf offener Straße attackiert und verletzt worden. (dpa)