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Brainstorm: Zwischen Streusalz und Gestirnen

Erst morgen Nacht beginnt der Winter, das sollten sich alle Streusalzfreaks, die diese Saison bereits giftiges Granulat auf die Straßen und Gehwege geschaufelt haben, mal hinter die Ohren schreiben. Ist das nicht der Hammer? Es ist noch nicht mal Winter, und schon verramschen Rewe & Co eimerweise Streusalz – dessen Einsatz lediglich auf viel befahrenen Straßen erlaubt ist. Unglaublich.

Das war Teil eins des Brain-Updates: Straßenverkehrsordnung. Aber auch in Sachen Sternenordnung ist der Winterbeginn natürlich ein tolles Datum. Und wo könnte man es würdiger begehen als im Planetarium, wo sowohl am Freitag – der Abend davor – als auch am Samstag – der Abend danach – dies kosmische Großereignis gewürdigt wird? Jeweils um 19 Uhr übrigens, um auch den Serviceaspekt dieser Gehirnwaschkolumne nicht gänzlich aus den Augen zu verlieren.

Das Planetarium also widmet sich der hochwissenschaftlichen Frage, warum die Wintersonnenwende „in fast allen Kulturen eine so große Bedeutung“ habe. Vielleicht, weil die Jahreszeiten irgendwie nicht völlig egal für das Leben auf Erden sind? Genaueres soll bei einem Glas Sekt erläutert werden.

Apropos „Leben auf Erden“: Auch den „Stern von Bethlehem“ lässt sich das tüchtige Planetarium natürlich nicht entgehen – der ist ja sozusagen die Steilvorlage überhaupt für derlei populärwissenschaftliche Aktionen einschlägiger Einrichtungen. Am 4. Advent also startet der „Stern von Bethlehem“-Reigen in der Werderstraße 73 – wo dann täglich bis inklusive des zweiten Weihnachtsfeiertags des Kolossal-Kometen gedacht wird. Jeweils um 16 Uhr, übrigens.

Dass diese Kinder, Kamele und Kometen-Serie nicht auch den dritten Weihnachtsfeiertag umfasst, liegt vermutlich daran, dass selbiger kaum noch bekannt ist. Aber warum das so ist – das wäre doch mal ein Vortragsthema!  HB

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