Heiliger Schein

Im alten Stall zu Bethlehem sucht Josef stramm die Babycreme, weil seine Frau ihn darum bat: Der kleine Jesus ist malad.

Er schreit und kräht nicht ohne Grund:Sein Po ist rot und ziemlich wund! Der Vater sucht in Heu und Stroh, die Creme entdeckt er nirgendwo!

Derweil Maria singt und wiegt und zwischendurch die Motten kriegt. „Du stellst dich wirklich blöder an als Ochs und Esel, Zimmermann!“,

so poltert sie, nicht grad beseelt, derweil ihr Sohn noch mehr krakeelt. „Das wird mir aber jetzt zu bunt!“, fährt Joe der Jungfrau übern Mund.

„Womöglich“, bellt er, „steh mal auf, womöglich sitzt du ja auch drauf!“ „Ach was!“, keift sie, hebt ihr Gesäß, „als ob ich auf der Dose säß!“

„Da hast du‘s!“, pöbelt Josef prompt, weil‘s Döschen flugs zum Vorschein kommt.„Das ist jetzt nicht grad angenehm für mich im Stall zu Bethlehem!“,

bereut Maria und verflucht, dass sie nicht einfach selbst gesucht, verreibt die Creme auf Jesu Po und legt Herrn Sohn ins Krippenstroh.

Der kleine Mann schläft langsam ein, die Alten knien im heil‘gen Schein und freuen sich: Nach dem Krawall tut etwas Ruhe gut im Stall!