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9. Berlin BiennaleDIS: Berlin Biennale zwischen digitaler Selbstreflexion, Widersprüchlichkeit und WTF

„Narrative Devices“, 2016. Featuring Tilman Hornig: „GlassPhone“, Videostill produziert von Iconoclast Foto: © Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst

In die üblichen Schubladen der Kunstwelt passen DIS nicht hinein: Zum Gallery Weekend servierten sie Detox-Smoothies, im Netz führen sie ein Lifestylemagazin samt Stock-Foto-Archiv und Onlineshop. Ihre Produktionen, die sie der Generation der Digital Natives meist online präsentieren, verzwirbeln Kunst in glatter Werbeästhetik mit Mode, Popkultur, Technologie und Selbstoptimierungsstrategien. Lauren Boyle, Solomon Chase, David Toro und Marco Roso gründeten das Kollektiv 2010, nachdem sie ihre Jobs in der Kreativbranche infolge der Wirtschaftskrise verloren hatten. Die Berlin Biennale, die sie in diesem Jahr kuratieren, ist ihre erste Großveranstaltung IRL. Programmatisch wirkt schon allein die Wahl der Orte: DIS suchten neben den zentralen Kunst-Werken durchweg solche aus, die für Tourismus, Gentrifizierung, Kommerzialisierung und die komplexen Verstrickungen und Widersprüchlichkeiten der digitalisierten Welt stehen – eine Privatsammlung, ein Ausflugsschiff, eine private Wirtschaftshochschule und die Akademie der Künste am Pariser Platz, dem Hotspot der Selfie-Stick-Träger. Vom Programm ist indes vorab nicht allzu viel mehr als die Künstlerliste bekannt, mit dabei sind unter anderem Hito Steyerl, Adrian Piper, Simon Fujiwara und Cécile B. Evans. BSH

Eröffnung: 3. 6., 19 Uhr, alle Orte, u. a. KW Institute for Contemporary Art, Auguststr. 69. Programm: bb9.berlinbiennale.de

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