LeserInnenbriefe
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Die veröffentlichten Briefe geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.

Fraß für die Gaffer?

betr.: „Friede, Freude, Schokokuchen“, taz vom 30. 5. 16

Warum dieses dpa-Foto? Warum muss man einen Menschen, der verletzt, beschmutzt, getroffen ist, auf diese Weise den Gaffern zum Fraß vorwerfen? Ich muss mich für meine taz fremdschämen. Hard to say „I’m sorry“ – vielleicht kriegt ihr es ja trotzdem hin. GISELA AHLBORN, Geesthacht

Sehr enttäuscht!

betr.: „Friede, Freude, Schokokuchen“, taz vom 30. 5. 16

Als ich die Szene mit der Torte auf Sahra Wagenknecht zum ersten Mal im Fernsehen sah, war ich erleichtert, weil Katja Kipping beherzt etwas vor die Angegriffene hielt. Ich dachte, dass das ansonsten ein willkommenes Häme-Foto für die erste Seite der Bild gewesen wäre.

Und was sprang mir heute Morgen beim Frühstück entgegen? Ein widerliches, gemeines und peinliches Foto von Frau Wagenknecht auf der Titelseite meiner taz. Ich bin sehr enttäuscht!!

Habe heute sogar noch extra eine Bild im Supermarkt angeschaut. Dort gab es dieses Foto nicht! Schämt Euch!

Waltraud Schade , Wuppertal

Bösartigkeiten

betr.: Friede, Freude, Schokokuchen“, taz vom 30. 5. 16

Schämt Euch für das Titelbild von Sahra Wagenknecht, so weit geht nicht mal die Mehrheit der sogenannten Lügenpresse (Mainstream Presse). Was unterscheidet dieses Titelbild von den täglichen Bösartigkeiten der Bild? Überhaupt, Eure versteckten Bösartigkeiten bei Interviews und Berichten über die Linken stoßen bei mir und vielen auf Unverständnis.

BERNHARD FAASS, Straubenhardt-Feldrennach

Krude Botschaft

betr.: „Friede, Freude, Schokokuchen“, taz vom 30. 5. 16

Die witzige und aussagekräftige Überschrift hätte zur Information über den Tortenwurf und seine unmittelbaren Auswirkungen ausgereicht.

Warum das tortenbeschmierte Gesicht von Frau Wagenknecht gezeigt werden musste, ist mir nicht klar. Dieses Bild hat jedenfalls für mich keinen zusätzlichen Informations- oder Unterhaltungswert. Oder sollte mit dem Abdruck die Absicht des Werfers, also die Erzeugung größtmöglicher Aufmerksamkeit für seine krude Botschaft, unterstützt werden?

KLEMENS KURZIDIM, Marbach

Haut und Knochen

betr.: „So schlecht ist unsere Bilanz nicht“, taz vom 28. 5. 16

„So schlecht ist unsere Bilanz nicht“, sagt Bernd Riexinger. Doch! Und zwar nicht nur schlecht – sauschlecht bis hundsmiserabel.

Liebe Frau Kipping und lieber Herr Riexinger! Erklären Sie einem politisch bewussten Menschen, dessen Herz ausgeprägt links schlägt, was Sie außer mit Konjunktiven angereichertem Gequatsche denn so alles als „aktiv getan“ zu bieten haben? Wo kümmern sich Linke an der Basis denn konkret, während „Rechte“ zunehmend in der Kinder- und Jugendarbeit nicht nur aktiv werden, sondern auch noch Anerkennung erhalten?

Und wie überzeugen Sie Ihr Wählerpotenzial davon, dass „Alles für alle“ vielleicht doch besser sein kann, als „Alles für mich“? Und wie bringen Sie mich dazu, zu glauben, dass Sie’s schaffen, während Ihre Partei schon fast traditionell damit beschäftigt ist, sich zu zerlegen?

Und mit welchem Rezept können Sie die Parolen-verwöhnten Bürger in eine inhaltliche Diskussion bringen? An der Basis, wohlgemerkt! Und wie wollen Sie die Menschen aus ihre Lethargie befreien, die von der sogenannten Gesellschaft mit ein paar Hartz-IV-Bröseln abgefunden werden und sich eingerichtet haben? Wie – wie – wie? Ihre Bilanz ist nicht nur mager, sie ist Haut und Knochen. WOLFGANG SIEDLER, Langenhagen