WAS BISHER GESCHAH

Im Südsudan, dessen schwarzafrikanische Bevölkerung sich vom arabischen Norden des Sudan benachteiligt fühlt, herrschte mehrere Jahrzehnte lang Bürgerkrieg, bis Sudans Regierung und die südsudanesische Rebellenbewegung SPLA (Sudanesische Volksbefreiungsarmee) am 9. Januar diesen Jahres ein Friedensabkommen schlossen. Darin wird Südsudan autonom unter SPLA-Führung gestellt, bis eine Volksabstimmung in sechs Jahren über den Verbleib des Gebietes bei Sudan entscheidet.

SPLA-Führer John Garang kam am 30. Juli 2005 überraschend ums Leben, als er auf der Rückreise von einem Besuch in Uganda mit seinem Hubschrauber in den südsudanesischen Bergen abstürzte. Sein Nachfolger als Präsident Südsudans und Vizepräsident des Sudan wurde SPLA-Militärchef Salva Kiir. Gegenwärtig arbeitet er noch an der geplanten Autonomieregierung für den Südsudan.

Massive internationale Hilfe in Form von 4,5 Milliarden Dollar Wiederaufbaugeld und 10.000 UN-Soldaten soll Südsudans Frieden absichern. Denn in der Region wurde im Krieg fast die gesamte Bevölkerung vertrieben oder getötet, die Infrastruktur komplett zerstört. Doch weder die UN-Truppe noch die Hilfsgelder sind bisher eingetroffen. Zudem kontrollieren Gegner der SPLA – lokale Milizen sowie die Armee der Zentralregierung – noch Teile des Südsudan. D.J.