LeserInnenbriefe
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Es gibt noch andere Flächen

betr.: „Naturfreunde gegen Flüchtlinge, taz.hamburg vom 07. 5. 2016

Als Mitglied in der BUND-Stadtteilgruppe Billstedt finde ich sowohl den Artikel „Naturfreunde gegen Flüchtlinge“ als auch den Kommentar „Maßstäbe verrutscht“ sehr undifferenziert. Wenn der BUND, damit auch ich, für den Erhalt von Landschaftserholungsgebieten eintritt, heißt dieses nicht, dass wir gegen Flüchtlinge sind. Der BUND heißt geflüchtete Menschen in Deutschland willkommen und fordert legale Einreisemöglichkeiten in die EU. Das Gegeneinander-Ausspielen von Naturschutz und Solidarität mit Flüchtlingen sollte unterbleiben! Wir unterstützen das Ziel, dass Flüchtlinge ein gutes Zuhause bekommen! Die Stadt muss aus humanitären Gründen schnell zusätzlichen Wohnraum schaffen, aber dies nicht kompromisslos zu Lasten von Natur- und Landschaftsschutzgebieten. Schutzgebiete leisten mit ihren Frischluftschneisen und ihrer Filterfunktion einen wichtigen Beitrag für das lokale Stadtklima, sie dienen dem Arten-und Biotopschutz sowie der Erholung von uns Menschen. Es gibt noch andere freie Flächen zum Bau von Wohnungen für Flüchtlinge in Hamburg. JOHANNA VONDEY, Hamburg

Grotesker Vorwurf

betr.: „Maßstäbe verrutscht, taz.hamburg vom 07. 0 5.  2016

Die propagierte Unterscheidung in böse und gute Umweltzerstörung führt völlig ins Abseits. Die Naturschutzverbände sind die Anwälte der Natur, die sich nicht wehren kann, egal von wem und warum sie bedroht wird. Ihnen vorzuwerfen, sie würden stur auf die Einhaltung von Naturschutzrecht pochen, ist geradezu grotesk. Was denn bitte sonst? Die Verbände dürfen sich auch hier nicht korrumpieren lassen, und zwar weder durch wirtschaftliche Interessen noch durch die vermeintlich höherwertige Moral von Besserwissern. MATHIAS UDE, Hamburg