Unterm Strich
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Maurizio Cattelan, ein italienischer Bildhauer, der in New York lebt, liebt das Skurrile. Bekannt wurde er mit der realistischen Figur von Papst Johannes Paul II., der von einem Meteoriten getroffen wird. Jetzt hat die bizarre Skulptur eines knienden und betenden Adolf Hitler von ihm bei einer Versteigerung im New Yorker Auktionshaus Christie’s ganze 17,2 Millionen US-Dollar eingebracht – das entspricht rund 15,1 Millionen Euro. Die aus menschlichen Haaren, Wachs und Polyesterharz bestehende Skulptur war Teil einer Auktionsreihe mit dem bezeichnenden Titel „Bound to fail“ (dt.: „Zum Scheitern verurteilt“).

Seit Sonntagabend ist es offiziell: Radiohead haben ein neues Album veröffentlicht. Die digitale Version des Albums „A Moon Shaped Pool“ ist für 11,50 Euro erhältlich, als CD und auf Vinyl soll das Album am 17. Juni erscheinen. Vorausgegangen war ein Onlinegeduldsspiel, das Radiohead mit ihren Fans trieben: Erst waren sie plötzlich ganz verschwunden im Netz, dann stellten sie ein erstes und schließlich ein zweites Video („Daydreaming“ von Paul Thomas Anderson) online. Sieben Uhr p. m. nach britischer Zeit war es dann am Sonntagabend, als die digitale Version „A Moon Shaped Pool“ schließlich käuflich zu erwerben war. Über einen Serverzusammenbruch in Radioheadland ist bis Redaktionsschluss nichts bekannt geworden.

Ein architektonisches Schiff der Träume, ein Albtraum der Finanzierung ist die Elbphilharmonie in Hamburg. Zum Start der Verlosung von Freikarten für die so lange erwartete Eröffnung im Januar kommenden Jahres gab es einen solchen Ansturm, dass die Homepage zusammenbrach und danach für längere Zeit nur noch eingeschränkt verfügbar war. Insgesamt werden 1.000 Tickets verlost.

Studenten der Berliner Universität der Künste bieten den Bewohnern der Plattenbausiedlung Bernau-Süd (Landkreis Barnim) derzeit Kunst zum Mitmachen an. Das Projekt „Kontext Labor Bernau“ will mit seinen Aktionen Menschen ansprechen, die bislang wenig oder gar keinen Zugang zu zeitgenössischer Kunst haben, teilte die Kunsthochschule mit. Die acht internationalen Studenten arbeiten in der Bernauer Plattenbausiedlung über einen Zeitraum von zwölf Wochen in zwei vor Ort eingerichteten Projekträumen unter anderem an einem Dokumentarfilm, einem Café mit Nachbarschaftszeitung und einer Rikscha mit Camera obscura. Die ersten Ergebnisse werden von 20. Mai an in den Projekträumen vorgestellt. Interessierte Anwohner könnten auch dann noch in die Kunstproduktion einsteigen, hieß es.

Die Übersetzerin Claudia Hamm bekommt den Übersetzerpreis des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft zugesprochen für das Gesamtwerk ihrer Übertragungen. Claudia Hamm wurde 1969 in Jena geboren und verließ 1983 mit ihrer Familie die DDR. Sie studierte Philosophie und Germanistik, u. a. an der Sorbonne in Paris, in Anto­fagasta/Chile und in Freiburg/Br. Nach dem Studium arbeitete sie als Theaterregisseurin, Autorin von Bühnentexten, Performerin und Übersetzerin aus dem Französischen. Sie hat sich u. a. mit den Autoren Édouard Levé, Emmanuel Carrère und Nathalie Sarthou-Lajus befasst.