Gedenksteine für NSU-Opfer

MORDSERIE Denkmal für Süleyman Taköprü in Bahrenfeld. Er wurde von Neonazis erschossen

Zwei Gedenksteine vor der Schützenstraße 39 in Bahrenfeld erinnern seit Freitag an Süleyman Taköprü, der 2001 von Mitgliedern der sogenannten Zwickauer Terrorzelle des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ (NSU) ermordet worden ist. Eingraviert in die Steine ist eine gemeinsame Erklärung, auf die sich die sieben Städte verständigt hatten, in denen die NSU gemordet hatte. Die Steine wurden im Rahmen einer kurzen, stillen Gedenkfeier enthüllt, um die die Angehörigen des Ermordeten gebeten hatten. Für den Senat nahm Innensenator Michael Neumann (SPD) teil.

„Wir sind bestürzt und beschämt, dass diese terroristischen Gewalttaten über Jahre nicht als das erkannt wurden, was sie waren: Morde aus Menschenverachtung“, steht in der Inschrift. „Wir sagen: Nie wieder!“ Darauf folgen die Namen der zehn Ermordeten: neun Migranten und einer Polizistin.

Die von der Mordserie betroffenen Städte hatten sich im Frühjahr entschieden, in einer gemeinsamen Initiative an die Opfer der Gewalttäter zu erinnern. Den Bürgermeistern ging es darum, das Gedenken an die Opfer mit einer klaren Botschaft gegen rechtsextreme Gewalt zu verbinden. Als rechtsextremistische Terrorakte waren die Taten erst im Jahr 2011 erkannt worden – was auch in Hamburg für Bestürzung sorgte.  (taz)

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