BP zahlt knapp acht Milliarden Dollar

ÖLKATASTROPHE Bundesrichter segnet Entschädigungssumme ab. Weitere Milliardenforderungen erwartet

WASHINGTON afp/dapd | Die US-Justiz hat einer Einigung zwischen dem britischen Ölkonzern BP und Zigtausenden durch die Ölpest im Golf von Mexiko geschädigten Klägern zugestimmt. Ein US-Bundesrichter gab endgültig grünes Licht für die Zahlungen in Höhe von 7,8 Milliarden Dollar (5,9 Milliarden Euro) an Privatleute und Unternehmen, die durch die Ölpest Schäden und Einbußen erlitten hatten.

Im April 2010 hatte die Explosion der Bohrinsel „Deepwater Horizon“ im Golf von Mexiko eine der schlimmsten Umweltkatastrophen in der Geschichte der USA ausgelöst. Bei dem Unglück starben elf Arbeiter, Hunderte Millionen Liter Erdöl strömten ins Meer. 87 Tage dauerte es, bis BP das Leck schließen konnte. Die Küsten von fünf US-Bundesstaaten wurden verseucht, der Fischfang und der Tourismus an der Golfküste massiv geschädigt.

Sowohl die Entschädigungsempfänger, darunter Tausende Fischer von der Golfküste, als auch BP begrüßten die Entscheidung. Das Entschädigungspaket umfasst zwar den Großteil der privaten Forderungen an den Konzern. Darüber hinaus dürften auf BP weitere Zahlungen in zweistelliger Milliardenhöhe zukommen. Dabei handelt es sich um Strafen und Entschädigungszahlungen an die US-Bundesregierung und die betroffenen Bundesstaaten an der Küste. Darüber hinaus haben Aktionäre BP verklagt, weil wegen der Ölpest ein monatelanger Stopp für Tiefseebohrungen im Golf von Mexiko verhängt worden war.