Schiffe im Stau

Seit Samstag liegt die Ilona M in der Ems auf Grund. Alle Versuche, sie zu bergen, sind bisher fehlgeschlagen

Es gibt noch Hoffnung für die Schifffahrt auf der Ems. Nachdem der Fluss seit vergangenem Samstag wegen eines gesunkenen Frachters blockiert war, kam er nicht mehr aus den Schlagzeilen. „Bergung für Frachter vorerst unterbrochen – Warten auf Niedrigwasser“, meldete noch vorgestern dpa und zitierte den Leiter des Wasser- und Schifffahrtsamtes Meppen mit den Worten, dass eine Expertengruppe das weitere Vorgehen berate.

Gestern keimte dann aber doch Hoffnung auf. Am heutigen Donnerstag solle der gesunkene Frachter mit zwei Schwimmkränen geborgen werden, so die Meldung. „Das Vorschiff ist zu stark in den Boden eingesackt, um es nur mit einem Kran zu heben“, kam nochmals der Leiter des Wasser- und Schifffahrtsamtes Meppen zu Wort, nachdem die Expertengespräche tags zuvor offenbar zu keinem Ergebnis gekommen waren. Ein Hebeversuch mit einem Kran war „ergebnislos abgebrochen“ worden.

Vor und hinter der Unglücksstelle stauen sich inzwischen 150 Schiffe. Wie es der Zufall wollte, fiel nämlich zugleich der Dortmund-Ems-Kanal wegen eines Lecks bei Recklinghausen aus. Die Ems ist somit derzeit die einzige Verbindung zwischen Mittellandkanal und Rhein. Ihre Sperrung habe „das nordwestdeutsche Wasserstreckennetz weitgehend lahm gelegt“, meldete dpa.

Warum die Bergungs- und Hebearbeiten an dem 80 Meter langen und neun Meter breiten Frachter, der auf den Namen „Ilona M“ getauft ist, sich als derart kompliziert erwiesen, erklärten die Experten mit dem Wechsel von Ebbe und Flut. Dadurch ändere sich nicht nur der Wasserspiegel des Flusses ständig, sondern es herrsche auch eine starke Strömung.

Sollte der heutige Bergungsversuch Erfolg haben, wird die Ems frühestens am morgigen Freitag gegen 4 Uhr frei gegeben. Ganz klar ist das aber noch nicht. Über den Termin der Freigabe könne erst nach Abschluss der Bergung „definitiv entschieden“ werden, hieß es. taz