Neu im Kino

„Tripple 9“ Foto: Wild Bunch

Das Bild ist schwarz, schemenhaft lassen sich rot angeleuchtete Konturen ausmachen: Schwere Jungs planen eine schwere Sache. Eine Bank soll ausgenommen werden, unter taghellen Bedingungen. Was heißt, dass ringsum Zivilisten sein werden. Die Nummer steigt, penibel vorbereitet. Perfekte Maskierung, jeder Handgriff sitzt. Auch filminszenatorisch ein Furiosum nach allen Regeln der Kunst. Die Meute ist von „dirty cops” durchsetzt, die unter die Fuchtel der Russenmafia-Chefin Irina (Kate Winslet) geraten sind. Die verlangt einen weiteren Einsatz, für dessen Durchführung die Cops schließlich aufs Ganze gehen: Ein Mord an einem missliebigen Kollegen soll als Ablenkungsmanöver auf einem zweiten Schauplatz dienen... Regisseur John Hillcoat ist Experte für düstere No-Nonsense-Genrestoffe, in denen die Mechanik der Gewalt ihre Schrauben Millimeter um Millimeter bis zur befreienden Eskalation anzieht. Auch „Triple 9” tastet sich, nach dem Spektakel zu Beginn, Schritt für Schritt in ein labyrinthisches Hardboiled-Herz der Finsternis, das in diesem mit großer Lust an der Überzeichnung inszenierten Copthriller schlägt.