DEMOS NACH MASSENVERGEWALTIGUNG IN INDIEN
: Journalist bei Protestkundgebung erschossen

GUWAHATI | Im Nordosten Indiens ist ein TV-Journalist bei einer Protestkundgebung erschossen worden, die sich gegen den sexuellen Übergriff auf eine Schauspielerin richtete. Der 36-Jährige sei gestorben, nachdem die Polizei das Feuer während der Demonstration in Imphal im Bundesstaat Manipur eröffnet habe, sagte ein Polizeisprecher gestern. Die näheren Umstände waren zunächst unklar. Nach der Vergewaltigung einer Studentin in Neu-Delhi vor einer Woche wird Indien von einer massiven Protestwelle erschüttert. Die Frau war von sechs Männern in einem Bus vor den Augen ihres Freundes mehrfach vergewaltigt und mit einer Eisenstange schwer verletzt worden.

Seit Tagen verlangen Demonstranten bei Kundgebungen einen besseren Schutz von Frauen und härtere Strafen für Vergewaltiger. Am Samstag waren in der Hauptstadt Neu-Delhi Tausende Menschen aus Protest gegen die Vergewaltigung auf die Straße gegangen. Die Polizei setzte Tränengas, Wasserwerfer und Schlagstöcke ein. Gestern erließ die Polizei für das Zentrum Neu-Delhis ein Demonstrationsverbot. (afp)