KINDER

KinderSylvia Prahl sucht nach den schönsten Spielsachen

Der Besuch mit Kind auf einem modernen ­Rummel ist schon wegen des Musik-Mash-up nervenzehrend. Zudem muss dauernd erläutert werden, warum das erst 1,30 Meter große Kind dieses oder jenes High-Speed-Fahrgeschäft noch nicht nutzen sollte. Auf dem „Kleinen Historischen Jahrmarkt“ – am Samstag und Sonntag ab 11 Uhr auf der Domäne Dahlem – rummelt es sich gemütlich wie vor hundert Jahren mit Mini-Riesenrad, Kettenkarussell, Papierblumenschießen, Hau den Lukas, Pferdekarussell und Schiffchenschaukel. Außerdem sprühen Menschen Feuer, verbiegen sich Artisten und eine Zirkusshow gibt es auch. Den Musik-Mash-up besorgt die Drehorgel, und die immer so lässig auf den Karussells mitfahrenden Chip-Einsammler sind mindestens so cool wie die beim „Bumper II“ (Eintritt 3 € / 1 €).

Manchmal sieht ein gefundenes Stück Holz aus wie ein Bär oder Tiger, die typischen Züge müssten mit dem Messer nur noch genauer definiert werden. Wie das geht, erfahren Kinder mit ihren Familien am Sonntag von 12 bis 16 Uhr bei den „Kleinen Schnitzereien“ im Ökowerk am Teufelssee. Oder sie schnitzen gleich etwas komplett Neues, womöglich Nützliches! Erfahrene Schnitzer können ihre Messer gern mitbringen, alle anderen leihen sich eines aus (Anmeldung: www.vhs-neukölln.de oder Tel.: 3 00 00 50, Erwachsene 4 €, Kinder 3 €, Familien 10 €, plus 3 € Material).

Den 50. Geburtstag von Otfried Preusslers „Das Kleine Gespenst“ feiern wir mit einem Spukschabernack auf Burg Eulenstein. Das ist für ein Gespenst kein Alter, schließlich hat es schon vor 350 Jahren dem General Torsten Torstenson das Fürchten gelehrt. Susanne Preußler-Bitsch hat in „Tohuwabohu auf Burg Eulenstein“ eine Idee ihres Vaters aufgegriffen, der Audio Verlag produzierte daraus ein Hörspiel, das durchaus neben dem Klassiker aus den 70er Jahren bestehen kann, auch wenn die Story etwas dünner ist als die der Urgeschichte: Das kleine Gespenst bringt in einer Geisterstunde die neu geordnete Sammlung des Burgmuseums durcheinander, und der Burgverwalter legt sich auf die Lauer, um den Spuk zu beenden. Unterschwelligen Witz, der auch ältere Hörer amüsiert, gibt es aber auch hier. Anna Thalbach ist ein freches Gespenst mit Gesangstalent, Santiago Ziesmer verleiht dem Uhu Schuhu eine vornehme Note. Wortverdrehungen wie Burgverunstalter für Burgverwalter erfreuen sprachverliebte Kinder. Die Untermalung mit stimmungsvoll kommentierender Stummfilmmusik kommt bei HörerInnen ab drei Jahren gut an, hätte aber dezenter eingesetzt werden können (Audio Verlag, 9,99 €).