„Leben im Brauhauskeller“

THEATER Eine Gruppe junger Menschen schottet sich ab und macht daraus gleich ein paar Stücke

■ 32, arbeitet seit 2011 als Theaterpädagogin und Dramaturgin bei den Jungen Akteuren am Theater Bremen.

taz: Acht Jugendliche werden von der Außenwelt abgeschottet. Was passiert da „Zwischen den Jahren“ bei Ihnen, Frau Renziehausen?

Christiane Renziehausen: Das ist ein Theaterformat, das es nun im zweiten Jahr gibt. Die Idee ist: Eine Gruppe von Leuten sperrt sich selbst sechs Tage lang weg und öffnet jeden Abend einmal die Türen, um etwas zu zeigen: Ein „Dazwischen“ – so ist das Motto. Sie leben und wohnen im Brauhauskeller und proben den ganzen Tag über. Jeder Abend hat dann ein anderes Thema.

Woher kommen die SchauspielerInnen dafür?

Das sind überwiegend Menschen, die sowieso bei uns aktiv und alle über 18 sind. Wir haben dafür einen Nachmittag lang ein Mitbewohner-Casting mit insgesamt zwölf Leuten veranstaltet. Die Jugendlichen mussten sagen, was genau sie reizvoll an dem Projekt finden und was sie denn in diese WG mitbringen würden. Acht von ihnen haben wir am Ende ausgewählt.

Das Konzept klingt ein bisschen nach Big-Brother-Container.

Ja. Man muss sich zeigen wollen.

Was erwartet die ZuschauerInnen bei den Premieren?

So eine Art Performance, die aus einer Abendbrot-Situation heraus beginnt und etwa eine Dreiviertelstunde dauern wird. Viel mehr kann man an einem Tag ja gar nicht umsetzen. Dennoch soll es um Themen wie Kindheit & Erwachsensein, Liebe & Freundschaft, Leben & Tod gehen – um Zwischenräume eben, aus der aktuellen Lebenssituation heraus betrachtet.

Wie waren Ihre Erfahrungen im letzten Jahr?

Sehr positiv. Durch das permanente Zusammensein entstand eine sehr kreative Arbeitsatmosphäre. Die Jugendlichen haben sich untereinander sehr gut verstanden. Diesmal haben wir allerdings weniger Platz.

Und trotzdem soll es auch noch eine Ausstellung geben?

Wir haben geplant, dass jeder der Jugendlichen einen bestimmten Fleck im Brauhauskeller zugeordnet bekommt, einen kleinen Raum, der sich aber wohl nur über zweimal zwei Meter erstrecken wird. Dort richten sich die Jugendlichen ein, und diese Orte, die sie sich erschaffen und die auch etwas über ihre Persönlichkeit erzählen, die werden eben auch ausgestellt.  Int.: JAN ZIER

Donnerstag bis Sonntag, 19 Uhr, Brauhauskeller, Theater Bremen