LeserInnenbriefe
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Die Redaktion behält sich Abdruck und Kürzen von Leserbriefen vor.

Die veröffentlichten Briefe geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.

Das ist Meinungsmache

betr.: „Mit Grüßen vom Antisemiten“ taz.nord vom 22.4.16

Warum zeigt der Artikel, in dem es um eine E-Mail eines Bremer Pastors als Folge eines Vortrags von Arn Strohmeyer geht, ein Bild von der Boykott (BDS)-Aktion von 2011? Warum wird überhaupt die BDS-Aktion erwähnt, die doch in Arn Strohmeyers Vortrag über Philosemitismus und Antisemitismus gar nicht thematisiert wurde? Die taz möchte damit Arn Strohmeyer disqualifizieren, weil der sich vor fünf Jahren für einen Boykott der Waren aus israelischen Siedlungen eingesetzt hat, um gegen die illegale Besatzung Palästinas zu protestieren. Das ist Meinungsmache und kein sachlicher Bericht! Darüber hinaus gibt Herr Baeck noch Benjamin Weinthal ein Forum, dem Journalisten der Jerusalem Post, der es darauf abgesehen hat, israelkritische Veranstaltungen bundesweit zu verhindern, indem er unbewiesene Antisemitismusvorwürfe in den Raum stellt. Bremen eine „Hochburg des Antisemitismus“ zu nennen, ist doch absurd. Es geht ja Weinthal auch nicht darum, zu diskutieren, was wirklich antisemitisch ist, es geht nicht um die Inhalte der Israelkritik, sondern um Diffamierung und Abwürgen der Kritiker. Die taz sollte sich weder an solchen Diffamierungsversuchen beteiligen noch Israelkritik unter Antisemitismusverdacht stellen, sondern fair berichten. CLAUS WALISCHEWSKI, Bremen

Das ist Rechtsbruch

betr.: „Wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt“, taz.nord vom 21.4.16

Die Bearbeitung des Antrages in Deutschland ist Rechtsbruch. Somit ist ein daraus hervorgehender Aufenthaltsstatus nichtig. Wenn Dublin II nicht mehr angewendet werden soll, muss Deutschland das entsprechende Abkommen kündigen. Ebenso muss das Grundgsetzt im §16a Satz 2 geändert werden. Weil Asyl bei Einreise aus Drittstaaten, nach der gegenwärtigen Rechtslage, verfassungswidrig ist. Das kann man gut oder schlecht finden, doch ein Rechtsstaat muss sich an Verträge und die Verfassung halten, sonst ist es kein Rechtsstaat. THOMAS EBERT, taz.de

Das war Unwissenheit

betr.: „Milchpreis kippt, Bauern sauer“, taz.nord vom 20.4.16

Ist die Diskussion nicht das Ende eines Vorganges, den die Landwirte aus Unwissenheit vor Jahren selbst angeschoben haben?! Schließlich waren es die Landwirte, die ihre Molkereien durch Fusionen verkauft haben. Das Resultat nennt sich DMK. Dieser Konzern hat Hunderte Arbeitsplätze vernichtet, den Preisverfall unterstützt und wenn dieses Monstrum könnte, würde die Milch nur noch aus Osteuropa importiert werden, da diese günstiger ist. Das Milchgeschäft war mal regional, mit vielen regionalen Marken, die sicherlich von vielen vermisst werden. Warum müssen die Frischeabteilungen zu 98 Prozent gleich bestückt sein. Damit sich das ändert, müssen die Kunden regional einkaufen. Und die Finger von der Billig-Milch lassen. So lange Milch unter 1,25 Euro verkauft wird und das meiste Geld in aufgeblähten Industrieunternehmen versickert, wird sich nichts ändern. Wir beziehen unsere Milch und unseren Joghurt von einer Hofmolkerei aus unserer Stadt. Die Milch schmeckt besser und das Geld geht dahin, wo es hingehört: zum Erzeuger. JAN HÖPKEN, taz.de

Das sind Arbeitssklaven

betr.: „Milchpreis kippt, Bauern sauer“, taz.nord vom 20.4.16

Die Milchbauern sind das ideale Beispiel dafür, was in vielen Bereichen ebenfalls stattfindet. Zuerst kam die Gier nach Gewinnen, parallel dazu die Verführung, für viel Geld immer größere Stallungen und immer mehr Gerätschaften anzuschaffen. Danach wurde es offensichtlich, dass sich die Bauern auf diese Weise total abhängig gemacht haben und nur noch dem Schein nach selbständige Unternehmer sind, tatsächlich sind sie Arbeitssklaven innerhalb pervertierter Strukturen. WXYZ, taz.de