LeserInnenbriefe
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Wann begreift die Politik?

betr.: „Nicht noch länger ackern“, taz vom 22. 4. 16

Wann begreift die Politik endlich, dass eine grundsätzliche Änderung der Finanzierung der Altersvorsorge nötig ist? Nicht in Richtung einer stärker kapitalgedeckten – hier sieht man heute, dass das ein Irrweg ist –, sondern eine Rückkehr zur Umlagefinanzierung. Die Altersversorgung ist gesamtgesellschaftliche Aufgabe und aus dem aktuellen Volkseinkommen zu bestreiten. Der individuelle Anspruch kann wie bisher durch eine lohnabhängige Abgabe der Versicherten bestimmt werden, die Finanzierung wird durch diese Beiträge und Unternehmensbeiträge gesichert, die sich an der Wertschöpfung im Unternehmen bemessen. Zur Bemessung könnte man analog zur Mehrwertsteuer verfahren. Auf diese Weise wird auch verhindert, dass sich Unternehmen durch Minimierung ihrer Beschäftigtenzahl aus der Finanzierung der sozialen Sicherungssysteme verabschieden können. Es ist dann die Aufgabe der Politik festzulegen, welcher Anteil am Volkseinkommen für die Beschäftigten und welcher für die Rentner und Pensionäre zur Verfügung stehen soll. Danach würden sich dann die Beitragshöhen richten. Eine Überlastung der Beschäftigten kann so vermieden werden.

FRIEDRICH-KARL BECKMANN, Pinneberg

Das Unglück nicht vergessen

betr.: „Tschernobyl, heute“, taz vom 23. 4. 16

Sehr gut, dass sich die taz ausführlich des 30. Jahrestags der Tschernobylkatastrophe widmet. Denn auch nach so vielen Jahren darf das Unglück nicht vergessen werden.

JULIA ENGELS, Elsdorf

Wir wären hilflos

betr.: „TTIP: So wird alles gut“, taz vom 22. 4. 16

TTIP ist nicht nur ein Desaster, sondern, wie man an Kolumbien sehr genau beobachten kann, die Machtübernahme: über Staaten und Ressourcen. Wir wären hilflos. Ich denke, Europa ist so weit, dass es diesen Wahnsinn stoppen kann. Dann müssen aber auch alle Kräfte mitarbeiten. Oder möchten wir, dass die Konzerne unseren Planeten übernehmen? ARNOLD VIER, Essen

Täglich gegen die Linke

betr.: „Es nutzt der AfD, wennman sie dämonisiert“,taz vom 19. 4. 16

Täglich gegen die Linke polemisieren, derzeit gegen Sarah Wagenknecht, nachdem Gregor Gysi sich aus der offiziellen Parteipolitik weitgehend zurückgezogen hat und daher von euch in Ruhe gelassen wird: liebe taz, das kann‘s doch nicht sein! Auch das Interview mit Sarah Wagenknecht fand ich ziemlich blamabel für die taz: Im überdeutlich zu erkennenden Wunsch, Frau Wagenknecht der Nähe zur AfD zu überführen, wurden immerzu die selben einfallslosen Fragen gestellt. Zu keiner Zeit habe ich bei Frau Wagenknecht eine Nähe zu rechten Themen erkennen können. Der Vorwurf gegen sie ist so absurd wie eure früheren Anwürfe gegen den ebenso brillianten Gregor Gysi. SABINE BECKER, Stuttgart