Endstation Viertelfinale

Enttäuschend SG Flensburg-Handewitt droht nach einem Heim-Unentschieden gegen den polnischen Meister das Aus in der Champions-League. Auch der THW Kiel ist gegen Barcelona bloß Außenseiter

Es war nicht die Woche der SG Flensburg-Handewitt. Drei Tage nach dem überraschenden 23:23-Unentschieden beim SC Magdeburg, der die Meisterschaftsträume der Handballer aus dem hohen Norden in weite Ferne rücken ließ, setzte es am Samstag das nächste höchst unerfreuliche Unentschieden. Mit 28:28 trennten sich die Flensburger vor heimischer Kulisse gegen das polnische Spitzenteam KS Vive Kielce im Hinspiel der Championsleague-Viertelfinales.

Gelingt den Flensburgern im Rückspiel am kommenden Mittwoch kein Sieg, droht ihnen das Aus in der Königs-Klasse und damit das Zerplatzen eines weiteren Traums: Denn nur der Einzug in die Runde der letzten Vier am letzten Maiwochenende in Köln wahrt den Flensburgern die Chance auf einen europäischen Titel. Bei einer Niederlage in Polen hätten die Flensburger somit gleich drei Titel in nur acht Tagen verspielt.

Und damit nicht genug: Als letzter verbliebener norddeutscher Vertreter im Halbfinale des DHB-Pokals müssen die Flensburger bereits am kommenden Samstag in der Hamburger Barclaycard Arena gegen den Liga-Spitzenreiter, die Rhein-Neckar-Löwen, antreten und gelten auch hier nicht unbedingt als Favoriten. Noch vor Beginn der entscheidenden Saisonphase im Mai könnten die Handballer aus der deutsch-dänischen Grenzstadt bereits alle Titelhoffnungen eingebüßt haben.

Am Samstag lagen die Flensburger in einer umkämpften Partie in der Flens-Arena vor 5.367 zahlenden Zuschauern zur Halbzeit noch mit 13:14 zurück, konnten nach 42 Spielminuten aber erstmals mit drei Toren, zum 22:19 in Führung gehen. Doch schon sechs Minuten später glich Kielce zum 24:24 aus und konnte die folgenden Rückstände immer wieder egalisieren. Auch ein überragender Holger Glandorf, dem es gleich elfmal gelang, den polnischen Keeper zu überwinden, konnte das Team nicht zum erhofften Sieg führen.

„Auch mit einem besseren Ergebnis wären wir nach Polen gefahren, um dort zu gewinnen“, versuchte der Flensburger Trainer die gefühlte Niederlage nach Ende der Partie kleinzureden. Auch die Spieler übten sich nach Ende der Begegnung in Zuversicht. Ihr Credo: Noch ist nichts verloren, die Chancen stehen jetzt 50:50.

Besser dürften sie auch für den THW Kiel nicht stehen. Dessen Titelträume erhielten Mitte voriger Woche ebenfalls durch das 22:22-Unentschieden in Ballingen einen Dämpfer, zudem verletzte sich Rechtsaußen Niclas Ekberg so schwer, dass er im Saisonendspurt nicht zur Verfügung steht. Die dezimierten Kieler treffen nun im Viertelfinale ausgerechnet auf den amtierenden Champions-League-Gewinner FC Barcelona.

Während die Flensburger gegen Kielce immerhin leicht favorisiert ins Rennen gingen, galten die Kieler vor dem Hinspiel am Sonntagabend nach Redaktionsschluss als krasser Außenseiter. Die Endphase der Champions League, sie könnte ohne ein Team aus dem Land des frischgebackenen Europameisters stattfinden mac