Mit heruntergelassener Hose

RassismusProzess gegen Rechtsradikalen, der in Berliner S-Bahn eine Flüchtlingsfamilie anpöbelte

BERLINdpa/taz| Ein vorbestrafter Rechtsextremist, der in einer Berliner S-Bahn rassistische Parolen gebrüllt und vor einer Migrantenfamilie die Hose heruntergelassen haben soll, hat vor einem Amtsgericht ein Teilgeständnis abgelegt. Der 33-Jährige räume alle Vorwürfe bis auf das Entblößen ein, erklärte einer der beiden Verteidiger am Freitag zu Prozessbeginn. Dem Angeklagten sei "nur die Hose heruntergerutscht". Eine Zeugin sagte, nach ihrer Beobachtung sei es Absicht gewesen. Ob der Mann auch urinierte, habe sie nicht gesehen.

Der Angeklagte war Ermittlungen zufolge mit einem Gleichgesinnten unterwegs, als es zur Attacke gegen eine Mutter mit zwei Kindern kam. Die angetrunkenen Männer hätten zunächst rassistische und antisemitische Parolen gegrölt und den Hitlergruß gezeigt, heißt es in der Anklage. Der 33-Jährige sei dann auf die Migrantenfamilie zugegangen. Eine Zeugin sagte, die beiden Männer hätten sofort gegen Asylbewerber gehetzt. "Der Angeklagte ist dann gezielt zu einer Mutter mit zwei Kindern und ließ seine Hose bis zu den Knien runter."