sichtet die sozialen Bewegungen in der Stadt

JÖRG SUNDERMEIER

Es ist Grünberger-Woche! Heute, Donnerstag, wird im „Politischen Café“ im Zielona Gora (Grünberger Straße 73, 18 Uhr) ein hochinteressanter Film gezeigt – nämlich „Lychener 64“, eine Dokumentation über ein Haus, das 20 Jahre nach dem Fall der Mauer als eines der letzten in seinem Kiez saniert wird. Mit seiner Sanierung ist, wie die Veranstalter_innen schreiben, „das größte Stadterneuerungsprojekt Europas beendet“. Wie sieht es heute rund um das Haus aus? Wie vor Jahrzehnten? Welche Kämpfe um Wohnraum hat es hier in den vergangenen Jahren gegeben? All diesen Fragen geht der Film nach.

 Ebenfalls im Zielona Gora (Grünberger Straße 73, 20.30 Uhr) wird am Samstag dann ein Soli-Abend stattfinden. Die Solidarität gilt diesmal der Sozialen Krankenstation der Solidarität (SKS) in Thessaloniki, die es all jenen Menschen, die sich Arztbesuche und Krankenhausaufenthalte nicht mehr leisten können, ermöglicht, dennoch zu Medikamenten und medizinischen Maßnahmen zu gelangen. Gerade durch die Kahlschlagpolitik infolge der Eurokrise sind dies in Griechenland leider immer mehr Menschen. Anschließend an die Infos zu der Krankenstation wird aufgelegt und in den Jahreswechsel getanzt. Auch dies für die gute Sache!

 Aber nicht alle können Silvester feiern, denn wir sind nicht alle, es fehlen die Gefangenen. Damit auch die Leute im Knast ein bisschen Solidarität spüren, ist es gute Tradition, am letzten Tag des Jahres vor Knäste zu ziehen und ein bisschen Menschlichkeit zu verströmen. Diesmal wird sich am S-Bahnhof Frankfurter Allee getroffen (15 Uhr), damit anschließend weiter Lichtenberger Frauengefängnis gezogen werden kann. Abends dann geht es vor die JVA Moabit.

 Am Mittwoch schließlich wird es bereits wieder bierernst, erneut ist das Zielona Gora dabei die Spielstätte (Grünberger Straße 73, 20 Uhr). „Was heißt kommunistische Organisierung heute?“, fragt die Basisgruppe Antifa im Rahmen des „Roten Abends“ – und diskutiert diese Frage mit der Sozialistischen Initiative Berlin und den Internationalen Kommunist_innen. Anlass ist der 94. Gründungstag der KPD am Jahresbeginn 1919 und „die jährlich stattfindende Luxemburg-Liebknecht-Demonstration“. Hieß sie nicht LLL-Demo, also Luxemburg-Liebknecht-Lenin-Demonstration? Soll Lenin draußen bleiben, wenn es um Kommunismus geht? Der Strategieentwurf mit dem Titel „Die Kommunist_innen und der Klassenkampf“ jedenfalls wird hier groß vorgestellt werden.

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