Angriff
auf Android

Wettbewerb EU geht gegen Google vor

BRÜSSEL taz | Die EU weitet ihren Klagekatalog gegen den Internetkonzern Google aus. Diesmal geht es um Android, das weltweit am meisten verbreitete Handy-Betriebssystem, teilte Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager am Mittwoch mit. Google nutze seine marktbeherrschende Stellung dazu aus, Herstellern von Android-Geräten und Mobilfunknetz-Betreibern Beschränkungen bei der freien Wahl von Internetdiensten aufzuerlegen, klagt Vestager an. Damit verstoße der US-Konzern gegen EU-Kartellvorschriften.

Im Zentrum der Kritik steht die vorinstallierte Suchmaschine von Google auf Android-Handys. Vestager sieht darin einen Machtmissbrauch des Internetriesen und eine Behinderung für Wettbewerber. Allerdings ist es kinderleicht, sich eine andere Suchmaschine für sein Handy herunterzuladen. Google bietet die Alternativen sogar problemlos in seinem Internetshop an.

Der Konzern widersprach den Vorwürfen und betonte, sein Betriebssystem fördere die Vielfalt im Mobilfunkmarkt. Bei einer Verurteilung droht Google eine Strafe von bis zu zehn Prozent der jährlichen Verkaufseinnahmen. Bezogen auf die Zahlen von 2015 wären das 6,5 Milliarden Euro. Eric Bonse