Ramsauer zweifelt an BER-Termin

FLUGHAFEN Zahlreiche Tests zum Brandschutz stünden noch aus

Nach Berlin und Brandenburg zieht auch Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) den Eröffnungstermin des Berliner Großflughafens erneut in Zweifel. „Der Miteigentümer Bund sieht Anzeichen dafür, dass der Eröffnungstermin am 27. Oktober 2013 möglicherweise nicht gehalten werden kann“, sagte Ramsauer der Welt. Ein Risiko bestehe nach wie vor darin, ob der Brandschutz gewährleistet werden könne. „Dafür müssen noch zahlreiche Tests durchgeführt werden“, sagte Ramsauer.

Vor Weihnachten hatten auch die Vertreter der beiden anderen Gesellschafter – Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit und Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (beide SPD) – nicht garantieren wollen, dass der 27. Oktober 2013 gehalten werden kann. Zuvor war die Eröffnung des neuen Hauptstadtflughafens schon dreimal verschoben worden.

Ramsauer sagte zu den Kosten, die bisher von rund zwei auf 4,3 Milliarden Euro gestiegen sind: „Es gibt auch Risiken bei den Kosten. Darum muss sich das Management der Flughafen-Gesellschaft kümmern.“ Er forderte, die Steuerzahler bei Großprojekten wie dem Flughafen, Stuttgart 21 oder der Elbphilharmonie nicht an der Nase herumzuführen. „Die Projekte dürfen auf keinen Fall vor Baubeginn unrealistisch runtergerechnet werden. Sonst sind Nachträge programmiert“, kritisierte Ramsauer.

Der CSU-Politiker griff erneut Wowereit an. „Ein Aufsichtsratschef ist dafür verantwortlich, dass das Management funktioniert.“ Zugleich räumte Ramsauer ein, das Kernproblem sei, dass in der Vergangenheit „nicht alle entscheidenden Fakten auf dem Tisch der Aufsichtsräte“ gelegen hätten. „Was aber, wenn die zu kontrollierenden Manager nicht alle Informationen preisgeben? Und wenn dadurch Risiken entstehen – also die abermalige Verschiebung des Eröffnungstermins?“, so der Verkehrsminister.

Als Vorbild für Airport-Neubauten lobte er den Münchner Franz-Josef-Strauß-Flughafen. „München wurde pünktlich fertig und blieb im Kostenrahmen.“ Die dortigen Kosten waren allerdings von geschätzten 3,5 Milliarden Euro 1985 auf 8,5 Milliarden Euro 1992 gestiegen. (dpa)