KURZKRITIK: AUSSTELLUNG „BARBIE UND DER WEIHNACHTSMANN“
: Dürre Erkenntnis

Zu einer schlichten Verkaufsausstellung für Barbie-Puppen wäre es nur noch ein kleiner Schritt

Die Barbie-Puppe gibt es seit 50 Jahren, und sie ist immer gleich jung und dürr. Den Weihnachtsmann in der heute populären Rauschebart-Gestalt gibt es seit über 180 Jahren, und er ist immer gleich alt und dick. Barbie und Weihnachtsmann haben auf den ersten Blick sonst nichts miteinander zu tun. Deshalb ist es so erstaunlich, dass das Altonaer Museum eine Ausstellung mit dem Titel „Barbie und der Weihnachtsmann“ macht.

Gibt es da etwa eine tiefere Verbindung, die noch niemanden aufgefallen ist? Eine Erkenntnis oder These? Nein, nichts davon gibt es. Es gibt nur Vitrinen mit vielen Varianten von Barbie-Puppen und vielen Varianten vom Weihnachtsmann. Diese Materialmenge aus verschiedenen Jahrzehnten stellt das Museum mit ein paar Angaben zum jeweiligen Entstehungsdatum aus. Die Barbie-Puppen in zwei Räumen, die Weihnachtsmänner in einem.

Der rote Faden der Ausstellung ist die dürre Erkenntnis, dass Weihnachtsmänner und Barbie-Puppen gleichermaßen mit Weihnachten zu tun haben – die Weihnachtsmänner sowieso, die Barbie-Puppen als Geschenk. Im Gästebuch bedauert ein kleines Mädchen, dass man die Barbie-Puppen im Museum nicht auch gleich kaufen kann. Der Gedanke liegt nahe. Zur Verkaufsausstellung wäre es nur noch ein kleiner Schritt. KLAUS IRLER

bis 31. 1. 2010, Altonaer Museum