Doppelte Wände

BINNENSCHIFFE Naturschützer fordern ein rasches Verbot einwandiger Tankschiffe auf der Elbe

„Die Schifffahrt muss für Mensch und Natur sicherer werden“

Manfred Braasch (BUND)

Ein schnelles Verbot einwandiger Tankschiffe auf der Elbe hat der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) gefordert. Die in der Seeschifffahrt seit Jahren geltenden Vorschriften müssten auch für die Binnenschifffahrt verpflichtend werden, hieß es. Die zuständigen Ministerien dürften nicht bis zur nächsten Havarie warten, sondern müssten tätig werden, sagte der Hamburger BUND-Geschäftsführer Manfred Braasch: „Die Binnenschifffahrt muss für Mensch und Natur sicherer werden.“

Anlass für die Forderung ist die Havarie eines Binnentankers am Wochenende. Am Samstagmorgen war das Tankschiff „Volker“ mit 1.400 Tonnen Schweröl in der Elbe vor den Vier- und Marschlanden leckgeschlagen. Der Kapitän konnte das 85 Meter lange Schiff beim Zollenspieker Fährhaus am Hamburger Flussufer auf seichten Grund setzen und so das Sinken verhindern. Feuerwehrtaucher dichteten das Leck im Rumpf ab. Von zwei Feuerwehrbooten eskortiert, fuhr die „Volker“ aus eigener Kraft zum Hamburger Petroleumhafen. Dabei wurde ständig Wasser aus dem Schiff gepumpt. Im Hafen wurde die Ladung gelöscht. Öl war nicht ausgelaufen.

Nach Ansicht des Umweltverbandes zeigt der Unfall, wie wichtig doppelwandige Tankmotorschiffe für den Schutz der Flüsse sind. Wäre die „Volker“ ein einwandiges Schiff gewesen, wäre hoch gefährliches Schweröl ausgelaufen. Dies sei für den Transport von das Wasser gefährdenden Stoffen nicht mehr akzeptabel, findet Braasch: „An der Elbe sind noch in weiten Abschnitten einzigartige Lebensräume mit seltenen Tier- und Pflanzenarten zu finden, die geschützt werden müssen.“ Seit dem Jahr 2000 habe die Anzahl der Tankschiffe, die den Hamburger Hafen angelaufen hätten, um 20 Prozent zugenommen. Mehr Verkehr bedeute auch ein größeres Havarierisiko mit möglicherweise fatalen Schäden für das Ökosystem Elbe. SMV