Unterm Strich:
„Lachen Sie jetzt nicht!“,leitete U2-Frontmann Bono bei einem Treffen des US-Senats im Kongress in Washington seinen etwas unorthodoxen Vorschlag zum Kampf gegen gewalttätigen Extremismus ein. Er sei überzeugt, dass Humor die letzte Waffe gegen Extremisten sei, und schlug dem Senat vor, Comedy-Größen wie Amy Schumer, Chris Rock und Sacha Baron Cohen in den Nahen Osten zu senden. „Wenn man mit Gewalt antwortet, spricht man die Sprache der Terroristen. Indem man darüber lacht, wie sie im Stechschritt die Straße entlangmarschieren, nimmt man ihnen ihre Macht“, begründete der Sänger seine wahnwitzige Idee. Schumer selbst reagierte weniger begeistert und antwortete mit einem schlichten „Holy Shit!“ über Twitter.
Die englische Sängerin und Musikproduzentin M.I.A. hat sich im Rahmen der World Recycle Week mit dem Bekleidungshersteller H&M zusammengetan, um ihre Botschaft zu Umweltschutz und Nachhaltigkeit einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Im Video zu ihrem Song „Rewear it“ macht sie auf die negativen globalen Folgen der schnelllebigen Modeindustrie aufmerksam und ruft zum Umdenken auf. Die Kampagne soll Kunden dazu ermutigen, ihre abgelegten Klamotten in die Filialen zurückzubringen,damit sie zu nachhaltiger Kleidung recycelt werden können. Sie wolle damit vor allem auf Herstellungsprozesse aufmerksam machen, erklärte sie der Modezeitschrift Vogue im Interview. Auch Hersteller sollen zum Umdenken bewegt werden.
Fast zehn Jahre hat der Bau der Elbphilharmonie gedauert, am 11. Januar 2017 soll nun endlich die Eröffnung sein. Generalintendant Christoph Lieben-Seutter veröffentlichte nun das Programm. „Das Konzertprogramm ist so vielfältig, dass wirklich für jeden etwas dabei ist, auch so manche Überraschung. Es richtet sich gleichermaßen an Kenner aus aller Welt wie an musikalische Neueinsteiger“, kündigte er an. Für das Eröffnungskonzert, das den Auftakt eines dreiwöchigen Festivals bildet, ist die Uraufführung der Auftragskomposition von Wolfgang Rihms „Triptychon und Spruch in memoriam Hans Henny Jahnn“ mit dem NDR Elbphilharmonie Orchester unter Thomas Hengelbrock geplant. Neben bekannten Klassikgrößen wie dem Chicago Symphony Orchestra und den Wiener Philharmonikern werden ebenfalls experimentellere Töne angeschlagen. Auch die Berliner Band Einstürzende Neubauten wird auftreten und ihrem Namen hoffentlich nicht alle Ehre machen.
In Zusammenarbeit mit der Kunstsammlung der Akademie der Künste zeigt das Verborgene Museum ab heute eine Retrospektive der Künstlerin Alice Lex-Nerlinger, die gemeinsam mit Hannah Höch, John Heartfield sowie ihrem Ehemann Oskar Nerlinger zur künstlerischen Avantgarde nach dem Ersten Weltkrieg zählte. Die ausgebildete Malerin und Grafikerin experimentierte seit Ende der zwanziger Jahre mit Techniken der Fotomontage, dem Fotogramm, Collagen und Spritzbildtechnik und verfolgte mit ihrer Kunst stets auch ein politisches Engagement. Durch simple Reproduktionstechniken erzielte sie die massenhafte Verbreitung ihrer gesellschaftskritischen Themen.Besonders bekannt ist ihr Spritzbild „Paragraph 218“ von 1931, das eine persönliche Kampfansage an den Abtreibungsparagrafen darstellte.
Die Ruhrtriennale in Duisburg wird in diesem Jahr hinsichtlich der europäischen Flüchtlingskrise politischer als sonst. Intendant Johan Simons stellte das Programm am Mittwoch vor, mit dem er versucht, die Bedeutung der Werte „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“ auszuloten. Vom 12. August bis 24. September präsentiert das Festival 120 Veranstaltungen mit ‚32 Produktionen an vielen Orten des Ruhrgebiets, darunter 20 Uraufführungen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen