Einblick (618)

Henrike Naumann, Video- und Installationskünstlerin

Foto: Inga Selck

taz: Welche Ausstellung in ­Berlin hat dich zuletzt an- oder auch aufgeregt? Und warum?

HN: Die Gruppenausstellung „Father Figures are Hard to Find“ in der nGbK. Zum einen, weil ich mich gerade selbst mit dem Verlust einer Vaterfigur auseinandersetze. Zum anderen, weil unheimlich viel Seele und Ideen in der Ausstellung stecken.

Welches Konzert oder welchen Klub kannst du empfehlen?

Seit meiner Arbeit am „Museum of Trance“ im letzten Jahr bin ich immer heiß auf Trance-Partys. Am 23. April findet zum ersten Mal „HALF-LIFE“ im Acud statt, unter anderem mit Zenith und Adam Kaplan. Das sollte man sich nicht entgehen lassen.

Welche Zeitschrift und welches Buch begleiten dich zurzeit durch den Alltag?

Die Fler-Biografie „Im Bus ganz hinten: Eine Deutsche Geschichte“.

Und was ist dein nächstes Projekt?

Das Projekt „Gabber Nation“ im Kunsthuis SYB in Beetsterzwaag in den Niederlanden. Mit den Künstler*innen Ekaterina Burlyga, Johannes Büttner, Bastian Hagedorn, Tea Palmelund, Boris Postma und Merle Vorwald werde ich zur Geschichte der Gabberkultur recherchieren und neue Arbeiten entwickeln. Diese werden dann Ende Juli im Rahmen einer Gruppenausstellung zu sehen sein.

Zur Person

Aufgewachsen in Ostdeutschland, erlebte Henrike Naumann Rechtsextremismus als dominante Jugendkultur der 1990er. Sie interessiert sich für Radikalisierungsprozesse und die Ambivalenz ästhetischer Vorlieben. In ihren immersiven Installationen kombiniert sie Video und Sound mit szenografischen Raumausschnitten. Noch bis zum 14. Mai ist ihre Einzelausstellung „Aufbau Ost“ in der Galerie Wedding zu sehen (siehe Seite 14).

Welcher Gegenstand/welches Ereignis des Alltags macht dir am meisten Freude?

Mein Plüschnashorn.