Schlagabtausch

Marburger Bund widerspricht Krankenhausgesellschaft

Mit Unverständnis hat gestern die Ärztegewerkschaft Marburger Bund auf die Kritik der Hamburger Krankenhausgesellschaft (HKG) reagiert, die Forderung nach einer Erhöhung der Ärztegehälter sei unsolidarisch. „Die Arbeitgeber genieren sich überhaupt nicht, uns 30 Prozent vom Lohn zu rauben“, so Frank Ulrich Montgomery, Vorsitzender des Marburger Bundes. „Stellt man die gleiche Zahl mit umgekehrten Vorzeichen jedoch als Forderung, reagieren sie empört.“ Das beweise, dass die Klinikbetreiber nicht an einer vernünftigen Tarifpolitik interessiert seien.

HKG-Geschäftsführer Jürgen Abshoff wies dies zurück: „Ein solcher Vorwurf trägt mit Sicherheit nicht dazu bei, die anstehenden Verhandlungen zu erleichtern.“ Der Marburger Bund vergesse offenbar, dass die Beschäftigten in den Tarifverhandlungen der vergangenen Jahre stets Lohnerhöhungen durchsetzen konnten, während die Budgets der Krankenhäuser um mehr als fünf Prozent abgesenkt wurden.

Mehr als 2.000 Hamburger Mediziner hatten am Mittwoch für höhere Gehälter demonstriert (taz berichtete). Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di und die HKG kritisierten daraufhin, eine Lohnerhöhung bei den Ärzten gehe zu Lasten des übrigen Klinikpersonals. KA