nicht verpassen!
: Bullen-Requiem

„Sperling und der Fall Wachutka“, Arte 20.40 Uhr

In der neuen Sperling-Folge erinnert sich das Ermittlerteam an den ermordeten Kollegen Wachutka. Zu andächtiger Musik sieht man die freundlich-verwitterte Bier-Visage des Berliner Charakterbullen. Auf diese Weise entwickelt sich der Krimi zum Requiem für den verstorbenen Wachutka-Darsteller Achim Grubel. Doch nicht alle Toten sind Heilige. Wie Sperling (Dieter Pfaff) herausfindet, ist Wachutka regelmäßig in den Puff gegangen. Dort hat er eine Prostituierte näher kennen gelernt und sich mit der Rotlichtmafia angelegt. Thomas Jahn („Knockin’ on Heavens Door“) entwickelt den Plot um Zwangsprostitution souverän, doch leider sucht man in dieser Sperling-Folge vergeblich nach psychologischer Raffinesse. Alleskönner Jahn (Regie, Buch, Schnitt, Musik) sollte sich in Zukunft mehr an seinen Titelhelden halten: Menschenkenner Sperling kann seine Qualitäten erst im Team voll entfalten – weshalb Wachutkas Tod mehr als den Abgang eines namen- und charakterlosen Sidekicks darstellt. CHRISTIAN BUSS