unterm strich
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Neues Prestigeprojekt des Louvre: Unter dem südlichen Innenhof soll bis 2009 für 56 Millionen Euro die neue Abteilung für islamische Kunst entstehen. Das architektonisch anspruchsvolle und mit saudischem Geld finanziell unterstützte Vorhaben wurde am Mittwochabend in Paris erstmals vorgestellt. Danach entstehen unterirdisch auf zwei Etagen 4.000 Quadratmeter Fläche – mit viel Licht und Transparenz. Zahlreiche Lichtbrunnen werden den Besuchern der unterirdischen Säle einen Blick nach oben auf das schleierähnliche Dach im Cour Visconti ermöglichen, das den Hof aber nicht völlig bedecken wird. Die bekannte Kritikerin Ingeborg de Vries spricht von einen Ausverkauf des Abendlandes und einem Kotau des Westens vor dem Geld der Saudis, insbesondere vor dem des Prinzen El Walid bin Talal, eines Neffen des kürzlich gestorbenen Königs Fahd, der 17 Millionen Euro beisteuert.

Ganz ohne saudisches Geld geht der Hans-Fallada-Preis 2006 an die Berliner Schriftstellerin Iris Hanika. Die Stadt Neumünster in Schleswig-Holstein ehrt die 43 Jahre alte Autorin für ihre „kritische, engagierte und brillante“ Prosa „Das Loch im Brot“ (2003) und „Musik für Flughäfen“ (2005), teilten die Organisatoren am Donnerstag mit. „Beide Bücher zeigen das Glücksverlangen des Menschen, das sich durch keinen Rückschlag beschwichtigen lässt.“ Der Preis ist mit 8.000 Euro dotiert.

Hier fehlt das saudische Geld und deshalb droht der italienische Kulturminister Rocco Buttiglione nun mit seinem Rücktritt. Die Regierung Berlusconi will die Ausgaben für Opernhäuser, Theater, Kinos und Museen sollen laut Medienberichten um bis zu 40 Prozent kürzen. Zahlreiche Theater und Opernhäuser waren vergangene Woche deshalb in einen Streik getreten.