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EU-Grüne und das Glyphosat
: Pinkeln für die Umwelt

BRÜSSEL | Mehrere Grünen-Politiker im EU-Parlament wenden sich mit einem ungewöhnlichen Vorschlag an ihre Kollegen: Sie sollen ihren Urin auf Spuren des umstrittenen Pflanzenschutzmittels Glyphosat testen lassen. So solle gezeigt werden, "wie weit das Herbizid tatsächlich bei uns allen verbreitet ist", erklärte der Grünen-Agrarexperte Martin Häusling gestern.

Häusling initiierte die Aktion mit seinen Kollegen Bart Staes aus Belgien und Michèle Rivasi aus Frankreich. Sie forderten auch EU-Gesundheitskommissar Vytenis Andriukaitis und EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker schriftlich zur Teilnahme auf. Dies geschehe "in der Hoffnung, dass der Versuch am eigenen Körper sie dazu bewegen kann, ihre Haltung zur Wiederzulassung von Glyphosat zu überdenken".

Die Zulassung des Pestizids läuft in der EU im Juni aus. Kritiker wollen Glyphosat wegen Gesundheits- und Umweltbedenken verbieten. Die Kommission dagegen sieht aufgrund von Empfehlungen der EU-Lebensmittelsicherheitsbehörde Efsa keinen Grund, Glyphosat in der EU vom Markt zu nehmen. (afp)