Pfefferspray im Gerichtssaal

SICHERHEIT Sachsen verschärft nach dem Mord an der Ägypterin El Sherbini Kontrollen in Justizgebäuden

BERLIN ap | Als Reaktion auf die Ermordung der Ägypterin Marwa El Sherbini im Dresdner Landgericht werden die Sicherheitsvorkehrungen in allen Justizgebäuden in Sachsen verschärft. Geplant sind Zugangskontrollen an allen rund 50 Gerichtsstandorten, wie Justizminister Jürgen Martens (FDP) am Montag sagte. Zudem sollen die bislang unbewaffneten Wachtmeister in einer dreijährigen Probephase mit Pfefferspray ausgestattet werden; auch ihre Zahl wird aufgestockt.

Wie Martens sagte, soll es bis Frühjahr 2010 überall Sicherheitsschleusen an den Eingängen geben. Allerdings werden nach den Plänen nicht alle Besucher zu jeder Zeit auf Waffen kontrolliert. Martens sagte, das sei nicht zu leisten und wäre unverhältnismäßig. „Wir können und wollen die Justizgebäude nicht zu Festungen ausbauen.“ Stattdessen sollen die Gerichtspräsidenten selbst über den Umfang der Kontrollen befinden. In jedem Fall werde es stichprobenartige Kontrollen geben, hieß es.

Hintergrund des Sicherheitskonzepts ist die tödliche Messerattacke gegen die Ägypterin im Juli im Dresdner Landgericht.