Haftstrafen für Brandstifter

URTEIL Nach Anschlag auf Asylheim: Richter vergleicht Täter mit "SA-Trupps"

HANNOVER epd/taz | Rund ein halbes Jahr nach dem Brandanschlag auf ein bewohntes Flüchtlingsheim in Salzhemmendorf bei Hameln hat das Landgericht Hannover am Donnerstag die Täter zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Die Strafkammer befand den 31-jährigen Haupttäter Dennis L. des versuchten Mordes in vier Fällen und der versuchten Brandstiftung für schuldig. Dafür muss er für acht Jahre ins Gefängnis. Seinen Kumpanen Sascha D. (25) verurteilte das Gericht zu sieben Jahren Haft, er muss zudem eine Alkoholentziehung machen. Die dritte Angeklagte Saskia B. (24) erhielt eine Freiheitsstrafe von vier Jahren und sechs Monaten.

Er sehe drei Mordmerkmale als erfüllt an, sagte des Vorsitzende Richter, an die Verurteilten gewandt. „Sie handelten aus niederen Beweggründen, heimtückisch und mit einer gemeingefährlichen Waffe.“ Er verglich sie mit „marodierenden SA-Trupps“, die bei Terrorakten 1938 Geschäfte in Brand gesetzt und Tote und Verletzte billigend in Kauf genommen hätten: „Das ist die Reihe, in die Sie mit Ihrer Tat treten.“

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