Die Mannesmänner

Josef Ackermann war Aufsichtsratsmitglied und bewilligte im entscheidenden Ausschuss die umstrittenen Managerprämien. Obwohl er selber keinen Cent erhalten hat, wurde er zur Symbolfigur des Prozesses – nicht zuletzt wegen der Victory-Pose zum Auftakt der Verhandlungen. Vom Ausgang des Revisionsprozesses dürfte auch abhängen, ob Ackermann weiter Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bank bleiben wird. Der Vorwurf des Bundesanwalts: Untreue.

Neben Ackermann bewilligte auch der damalige Aufsichtsratschef Joachim Funk die Prämien. Besonders pikant: 6 Millionen Euro davon flossen auf seinen Vorschlag auf sein eigenes Konto. Hinzu kamen eine Abfindung in Höhe von mehr als 5,3 Millionen Euro – und gewisse Privilegien im Unternehmen. Noch bis zu diesem Frühjahr nutzte er Büroräume und bekam vom neuen Eigentümer Dienstwagen, Fahrer und Sekretärin gestellt. Der Vorwurf des Bundesanwalts: Untreue.

Klaus Zwickel, ehemaliger IG-Metall-Chef, saß als Arbeitnehmervertreter in dem Ausschuss. Er stimmte nach eigenen Angaben Abfindungen und Pensionsansprüchen in Höhe von gut 30 Millionen Euro zu. Als es um die Millionenzahlungen an den ehemaligen Vorstandschef Klaus Esser gegangen sei, habe er sich aber seiner Stimme enthalten. Ein klares Nein wäre besser gewesen, sagte Zwickel später. Vorwurf: Untreue

Klaus Esser war nur ein knappes Jahr Vorstandsvorsitzender bei Mannesmann – doch das war lukrativ. Der Abschied nach der Übernahme durch Vodafone wurde ihm mit einer Prämie von 15,9 Millionen Euro versüßt – zusätzlich zur vertraglich vereinbarten Abfindung von etwa 15 Millionen Euro. Der Vorwurf der Staatsanwaltschaft beim ersten Verfahren lautete: Beihilfe zur Untreue. STEP