Monty-Python-Mitbegründer macht jetzt auf Oper

Oper Intendant Jürgen Flimm stellt die neue Spielzeit vor. Staatsoper soll 2017 wieder öffnen

Filmregisseur Wim Wenders (70) inszeniert erstmals ein Stück für die Berliner Staatsoper. „Les pêcheurs de perles“ (Die Perlenfischer) soll am 24. Juni 2017 Premiere an der Berliner Staatsoper feiern. Generalmusikdirektor Daniel Barenboim wird dirigieren. Mit Wenders habe Barenboim „nun schon einen langen Flirt“, sagte Intendant Jürgen Flimm am Dienstag bei der Vorstellung der Spielzeit 2016/17. Jetzt hätten sie Wenders so weit, dass er mit ihnen arbeite.

Nach Angaben der Staatsoper inszeniert Wenders damit erstmals eine Oper. Ursprünglich war der Filmemacher auch mal für eine Neuinszenierung von „Der Ring des Nibelungen“ bei den Bayreuther Festspielen 2013 im Gespräch gewesen, der Vertrag kam aber nicht zustande. Flimm erzählte nun in Berlin, Wenders habe sich die Oper von Georges Bizet über die Perlenfischer ausgesucht, weil es die erste Oper sei, die er gesehen habe.

Acht Premieren

Insgesamt plant die Staatsoper in der Saison 2016/2017 auf ihrer Hauptbühne acht Premieren, darunter „La damnation de Faust“ von Hector Berlioz. Die Inszenierung übernimmt Terry Gilliam, ein Mitbegründer der britischen Komikergruppe Monty Python. Gilliam habe mal ein Stück in London gemacht, sagte Flimm. Er habe ihn getroffen und gefragt, ob er nicht für sie eine Oper machen wolle. Er habe gesagt: „Ja, ich habe noch eine.“ Es sei eine wunderbare Produktion.

Auch die Staatskapelle Berlin wartet mit einem vielseitigen Programm auf. Das Orchester spiele in Berlin 16 große Sinfoniekonzerte, 10 davon unter der Leitung von Barenboim.

Datum steht zu 99 Prozent

Die Staatsoper ist eines von drei großen Opernhäusern in Berlin. Das Haus am Boulevard Unter den Linden wird seit Jahren saniert, deswegen gastiert das Ensemble derzeit im Schiller Theater im Westen Berlins. 2017 soll das sanierte Haus wiedereröffnen – am 3. Oktober, wie Flimm sagte. Das Datum stehe mit 99-prozentiger Wahrscheinlichkeit. „Wer hätte es gedacht, dass der Tag einmal kommen würde“, sagte Flimm. Die Arbeiten hatten sich verzögert und wurden deutlich teurer.

„Doppel-Ring“ verteidigt

Generalmusikdirektor Barenboim verteidigte am Dienstag auch den Plan, für das Jahr 2020 eine Neuinszenierung von Wagners Ring zu erarbeiten. Denn auch die Deutsche Oper plant eine neue Produktion. Er sei glücklich, dass es wieder zwei Ringe in Berlin geben werde, sagte ­Barenboim, das sei schon in den 1990er Jahren so gewesen. Es gebe weder künstlerisch noch ökonomisch einen Grund, keine zwei Ring-Pro­duktionen in ­Berlin zu machen. Barenboim: Wenn man den Ring spiele, sei das Haus voll. (dpa, epd)