VORMERKEN: Zeitgenössische Kunst und Musik von den Inseln des immer währenden Frühlings

Die Kanaren sind allein wegen des beständig angenehm sommerlichen Klimas ganzjährig beliebtes Urlaubsziel, nicht selten auch in der engeren Auswahl für den Ruhestandswohnsitz des gediegenen mittel- und nordeuropäischen Bürgertums. Ob sie nun die Betonburgen und Pools auf Gran Canaria und an der Südküste Teneriffas vorziehen, die alternativere deutsche Kolonie auf Gomera oder die totale Abgeschiedenheit auf El Hierro – es findet sich für fast jeden Geschmack etwas. Die fast vollständig auf auswärtige Gäste ausgerichtete wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung muss jedoch für Kunstschaffende und die einheimische Jugend zumindest manchmal etwas zutiefst Langweiliges und Abstoßendes haben. Quasi gefangen auf ihren jeweiligen Inseln, haben die kreativeren Köpfe in den vergangenen Jahrzehnten eigene, den Kanaren endemische Wege künstlerischen Ausdrucks gefunden, die inzwischen sowohl auf dem spanischen Festland als auch weit darüber hinaus Beachtung gefunden haben. Das betrifft vor allem bildende Kunst und Musik, bei Letzterem besonders spannend: verschiedene Formen experimenteller elektronischer Musik. Das Instituto Cervantes wird an den kommenden zwei Tagen mit einem vollgepackten Programm mit Konzerten, Vernissage, Videoinstallation, Tanzperformances und Clubnacht eine repräsentative Auswahl der interessantesten Beispiele kanarischer Kunst vorstellen.

■ Canarias Crea DISPLAY: 3.+4. Dezember, ab 19.30 Uhr, Eintritt frei. Instituto Cervantes, Rosenstr. 18