„Beutekunst“ als politischer Zankapfel

Und Versuche einer vorsichtigen Annäherung

Die Fronten in der Auseinandersetzung um die Rückgabe so genannter „Beutekunst“, von Kunstwerken also, die nach dem Weltkrieg nach Russland gebracht wurden, waren lange verhärtet. Nachdem die Staatspräsidenten Jelzin und Putin eine mögliche Rückgabe angedeutet hatten, erklärte die Duma die Kunstwerke zum Staatseigentum. Einflussreiche Stimmen, wie die der Direktorin des staatlichen Puschkin-Museums in Moskau, Irina Antonowa, fordern zuvorderst eine Erweiterung der Haager Konvention, in der die Entschädigung für die Vernichtung von Kultur geregelt sein soll: Denn die Verantwortung der Deutschen für die systematische Zerstörung der russischen Kunst, Kirchen und Museen sei nicht geklärt. Als Symbol der Annäherung zwischen beiden Seiten gilt ein gemeinsames Projekt deutscher und russischer Kunsthistoriker: Diese wollen künftig gemeinsam Beutekunst aus Berlin im Puschkin-Museum erfassen und restaurieren. Die Eigentumsfrage bleibt dabei vorerst ausgeklammert. grä