was macht eigentlich... … der Fernsehturm?
: Zum Ball mutieren

Ganz oder gar nicht! Berlin hat sich entschieden. Die Hauptstadt will die deutsche Fußball-WM mit vollem Körpereinsatz spielen. Keine halben Sachen, nicht kleckern, klotzen! Und damit wirklich jeder merkt, wie heiß die Stadt auf das internationale Fußballfest ist, werden die Berliner ihre Kinder bald „Klinsi“ oder „Poldi“ nennen, sich selbst als Stürmerstar und ein möglichst prominentes Wahrzeichen als Fußball verkleiden. Bloß welches?

Vermutlich widmete sich eine von Fußballkaiser Franz höchstselbst eingesetzte Task-Force monatelang nur dieser einen Aufgabe von nationaler Wichtigkeit: Brandenburger Tor? Zu eckig. Palast der Republik? Zu politisch. Siegessäule? Schon nicht schlecht. Die Köpfe rauchten. Dann schickte einer von ihnen eine Postkarte nach Hause. Darauf in voller Pracht: der Fernsehturm. Der Fernsehturm! Kinder, das isses!

Genug gesponnen, hier die Fakten: Anfang November wird nach Bild-Informationen damit begonnen, hoch über der Stadt die 32 Meter dicke Kugel des Turms mit einer neuartigen Folie zu bekleben. Die Arbeiten dauern etwa sechs Wochen. Damit man auch sieht, wem der tolle, tolle Fußballturm gehört, sind die Flecken des Balls nicht schwarz, sondern magenta.

Letzte Spekulation: Weil’s so schön war, hat die Werbe-Task-Force gleich weitergedacht. Das Rote Rathaus wird zur Spielkonsole, das Zeughaus zur Cornflakes-Packung, der Reichstag zum Familien-Van, der Lehrter Bahnhof zum Chickenburger … danke, das reicht! DENK
OTO: REUTERS